BCL 4: Mittelmeer-Trip mit Signalwirkungspotential

Category News Date 2023-11-20

Schwarz gegen Grün, Teil II: Desure Buie und die MHP RIESEN reisen nach Sardinien. Foto: Eibner / Sascha Walther.

An diesem Mittwoch (22.11., 20:30 Uhr) beginnt für die MHP RIESEN Ludwigsburg die zweite Hälfte der BCL-Gruppenphase. Am 4. Spieltag gastieren die Schwaben auf Sardinien. Ebenda geht’s, wie schon vor zwei Wochen, gegen Dinamo BdS Sassari. Aufgrund der dreifachen 1:2-Bilanz ein für beide Klubs richtungsweisendes Spiel.

Der Blick auf die Tabelle von BCL-Gruppe D zeichnet nach sechs von zwölf absolvierten Partien ein zweigeteiltes Bild: Athen zieht mit einer 3:0-Bilanz an der Spitze seine Kreise und steuert, vermeintlich ungefährdet, auf den Gruppensieg zu. Sassari, Stettin und Ludwigsburg – allesamt mit einem Sieg und zwei Niederlagen auf dem Konto – machen, vermeintlich nur untereinander, die beiden Play-In-Platzierungen aus. Folgerichtig sind die direkten Aufeinandertreffen sprichwörtliche Vier-Punkte-Partien, was dem RIESEN-Gastspiel auf Sardinien an diesem Mittwoch eine besondere Bedeutung verleiht.

Die Anreise nach Sassari ist, fast schon traditionell, nicht auf direktem Wege möglich. Denn außerhalb der touristischen Hauptsaison sind Direktflüge auf die zweitgrößte Mittelmeer-Insel Mangelware, weshalb die Ludwigsburger erst über die Alpen und dann übers Ligurische Meer fliegen und am Dienstag in Mailand-Linate einen Zwischenstopp machen und im Anschluss nach Cagliari reisen werden. Danach wird die Reise mit dem Bus aus dem Südosten und der Inselhauptstadt nochmals 200 Kilometer gen Nordwesten fortgesetzt, ehe es in zweitgrößten sardischen Stadt – Sassari – direkt aufs (Trainings-)Parkett und tags darauf dann auch ans Eingemachte geht.

Die Ausgangslage ist, wie eingangs erwähnt, durchaus knifflig, der Blick auf das erste Match-Up vor zwei Wochen verdeutlicht zudem die Schwere der Aufgabe. Schließlich war Dinamo BdS Sassari in der MHPArena das bessere Team und schlug, wie Headcoach Josh King im Anschluss analysierte, die Gelb-Schwarzen mit den eigenen Mitteln: „Sie waren aggressiver, haben uns defensiv in allen erdenklichen Varianten bezwungen, mehr Rebounds geholt […] unsere 1:1-Verteidigung war heute wirklich schlecht“, monierte der US-Amerikaner im Anschluss an die 79:89-Niederlage im Hinspiel. Womit dann auch direkt die Faktoren fürs Rückspiel definiert sind.

Big-Men-Riege im Fokus

Zudem gilt es die Kreise von Stéphane Gombauld (18 Punkte / 9 Rebounds / 5 Block), Alfonzo McKinnie (13 / 12) und Kaspar Treier (11), die als Trio die Zone und ihre Ludwigsburger Kontrahenten dominierten, einzuengen. Eddy Edigin, Elijah Childs, Jaren Lewis und Co. stehen entsprechend vor einer großen Herausforderung und dürften einmal mehr die X-Faktoren sein. Das Gastspiel in München war dahingehend eine gute Übung – obwohl Serge Ibaka und Devin Booker die Gelb-Schwarzen ebenfalls bis an und/oder über der Belastungsgrenze forderten. Bekanntermaßen wächst der Mensch aber an seinen Aufgaben, was dann ein gutes Zeichen für Mittwoch wäre. Ob der seit Wochen angeschlagene Jonathan Bähre im Palasport Roberta Serradimigni zum Einsatz kommen kann, steht indes noch nicht fest. Zuletzt steigerte der 27-Jährige die Belastung und stand in München wieder im 12er-Kader. Für einen Einsatz reichte es aber (noch) nicht.

Gleichzeitig waren beim sardischen Gastspiel in der MHPArena nicht nur die Big Men, sondern auch zwei Guards sehr gut. Breein Tyree (14) und Stanley Whittaker (11) scorten zweistellig und sezierten den schwäbischen Defensivverbund mehrfach erfolgreich – Ludwigsburg hielt sich nur in den ersten und den letzten fünf Spielminuten an seinen Gameplan, was ebenda auch für klare Vorteile sorgte. In Südeuropa sollen aus den zehn guten nun 40 sehr gute Minuten werden; was ob der beidseitig noch gesuchten Konstanz absolut im Bereich des Möglichen ist. Seit dem vergangenen Aufeinandertreffen in Deutschland hatten beide Klubs zwei Partien im nationalen Wettbewerb auf der Spielplan-Agenda – mit identischer Ausbeute: Ludwigsburg gewann in Bamberg (102:92) und verlor in München (84:92), Sassari holte gegen Prentiss Hubb und Trient den Sieg (80:73) und unterlag am Sonntag in Pistoia (63:68).

Während die Barockstädter im ersten Aufeinandertreffen schnell ins Hintertreffen gerieten möchten die King-Schützlinge nun, um diverse Lehren reicher, ihrerseits die Richtung vorgeben, den zweiten BCL-Erfolg unter Dach und Fach bringen und ein Zeichen in (mindestens) Play-Ins senden.

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11 – Fastbreak-Punkte markierten sowohl Sassari als auch Ludwigsburg im ersten Aufeinandertreffen. Unterschiedspotential gibt’s also auf beiden Seiten oder, je nach Gewichtung, nur in anderer Hinsicht.

20,3 – Punkte legt Jayvon Graves durchschnittlich in der Basketball Champions League – und ist damit der zweitbeste Scorer in Europa. Einzig Ivan Almeida (20,7) markiert noch mehr Zähler. Sollte Graves auf Sardinien 27 Punkte markieren, würde er in der BCL, im 19. Spiel, den 250-Punkte-Meilenstein erreichen.

44:55 – gespielte Assists, zu den elitären Vorlagengebern gehören in dieser Spielzeit weder Ludwigsburg (44) noch Sassari (55). Lenovo Tenerife (72), Bertram Derthona Tortona (65) und Galatasaray EKMAS (65) bilden das Top-Trio. Die MHP RIESEN sind 28., Dinamo Bds 15.

 

Infos

Dinamo BdS Sassari vs. MHP RIESEN Ludwigsburg

Mittwoch, 22.11.2023; Tip-Off 20:30 Uhr

Palasport Roberta Serradimigni, P.za Antonio Segni, 10, 07100 Sassari SS, Italien

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