Crunchtime-Sieg gegen starke Veilchen

Category News Date 2022-02-17 MHP RIESEN Ludwigsburg vs. BG Göttingen 86:79

Thumbs up for this win: Tekele Cotton freut sich über die gelungene Rückkehr (16 Punkte) und den Heimsieg in der MHPArena. Foto: Eibner

Die MHP RIESEN Ludwigsburg entschieden am Mittwochabend eine spannende Partie gegen die BG Göttingen mit viel Kampfgeist und Nervenstärke für sich: Nach einem ausgeglichenen Start und zwischenzeitlich 15 Punkten Rückstand erkämpften sich die Schwaben vor einer laustarken Kulisse von knapp 1.300 gelb-schwarzen Fans einen wichtigen 86:79-Erfolg in der MHPArena. Topscorer der Partie darf sich Justin Simon nennen, der 21 Punkte, 6 Rebounds und 3 Assists auflegte.

Nach drei Auswärtsspielen in Folge wollten die MHP RIESEN Ludwigsburg an diesem Abend unbedingt mit einem positiven Impuls vor dem Nationalmannschaftsfenster abschließen. Beim Duell mit der BG Göttingen zur Wochenmitte sahen sich dabei allerdings mit dem direkten Tabellennachbarn konfrontiert, die bereits das Hinspiel in Niedersachsen mit 9 Zählern für sich entscheiden konnten. Dabei reisten die Veilchen mit stolzer Brust aus dem wichtigen Heimerfolg gegen Ulm an, während sich die Barockstädter mit zwei Niederlagen im Hinterkopf und vielen Blessuren aus dem Auswärtsmarathon der vergangenen Woche erst einmal neu sortieren mussten. Neben Jordan Hulls und Jacob Patrick, die verletzungsbedingt weiterhin pausieren mussten, übernahm Rawle Alkins für Ethan Happ als sechster Importspieler an diesem Abend für frischen Wind in der Ludwigsburger Offensive.

Tremmell Darden eröffnete die Partie mit zwei Punkten zum Start in ein ausgeglichenes erstes Viertel. Beide Mannschaften schenkten sich zunächst nichts auf dem Feld: Während die Ludwigsburger eine bessere Quote aus der Distanz verzeichnen konnten, nahmen die Göttinger insgesamt mehr Würfe bei nahezu identischen Glücks aus der Mitteldistanz und Zone. Acht Mal wechselte die Führung in diesem Spielabschnitt und Justin Simon lief in knapp 8 Minuten zu 7 Punkten auf (75 FG%). In einem wahren Schlagabtausch konnte sich an dieser Stelle noch keine der beiden Mannschaften absetzen (19:19, 10‘).

Auch im zweiten Viertel begegneten sich die Teams von John Patrick und Roel Moors auf Augenhöhe. Während den Göttingern die ersten Punkte gehörten, konnten sich die Ludwigsburger im Anschluss – dank eines Dreiers durch Tekele Cotton – erstmals mit 4 Punkte in Front bringen (23:19, 13‘). Zum 14. Mal wechselte allerdings auch hier wieder die Führung, dabei auf Seiten der Gäste, die sich nun in einen Lauf spielten. Während es den Ludwigsburger gelang, den Topscorer der Veilchen Kamar Baldwin zu kontrollieren, versetzte vor allem Stephen Brown, der bis zur Pause perfekt aus dem Feld und von der Freiwurflinie blieb, den Gelb-Schwarzen immer wieder schmerzhafte Stiche und sollte bis zum Gang in die Kabinen bereits 12 Punkte (8 in Q2) verzeichnen. Trotz eines starken Tekele Cotton (9 Punkte in 8 Minuten) in der Offensive schafften es die Göttinger immer wieder mit guter Ballbewegung (3:10 Assists zur Halbzeit) die schwäbische Defensive zu überwinden. Erneut nahmen die Gäste mehr Würfe und markierten starke Trefferquoten. Vor dem Gang in die Kabinen verzeichneten die Gäste deshalb eine 9-Punkte-Führung (35:44, 20‘).

Der Start in die zweite Spielhälfte verlief zunächst nicht wie geplant, denn die Gäste verlängerten den Vorsprung dank eines Dreiers direkt auf 12 Zähler (35:47, 21‘).  Beim Stand von 37:52 (22‘) und der damit höchsten Göttinger Führung im Spiel nahm Headcoach John Patrick die Auszeit die Chance zu geben, sich wieder zu sammeln – die diese auch für sich nutzten. In einem 6:0-Lauf verkürzten sie den Abstand auf die Gäste, forcierten 4 Turnovers und zwangen die Veilchen in die Auszeit. Doch Rawle Alkins kam noch motivierter zurück und reduzierte den Vorsprung auf lediglich 4 Zähler (50:54, 25‘). Die Veilchen hielten jedoch weiterhin dagegen, arbeiteten ebenso stark wie die RIESEN am Brett (28:28 Rebounds) und den weitestgehend kontrollierten Brown ersetzten im Scoring nun Roberson, Frey und Toolson mit ebenfalls starken Quoten (56:63, 30‘).

Doch die Partie war trotz der Göttinger Führung vor dem Schlussabschnitt noch lange nicht entschieden. Mit überragendem Einsatz kämpften sich die MHP RIESEN zurück und dank eines Dreiers von Jonah Radebaugh bis auf 5 Punkte heran (65:70, 34‘). Die Stimmung in der MHPArena erreichte einen Höhepunkt und mit der lautstarken Unterstützung der 1.287 Fans auf den Rängen trafen die Barockstädter in diesem Viertel zu insgesamt 30 Punkten: Justin Simon nutzte weiter seine hohen Trefferquoten aus (8 Punkte / 78 FG%), Rawle Alkins und Tekele Cotton betrieben weiter Aufgabenteilung und auch Jonah Radebaugh steuerte 8 Zähler bei. Dabei ließen die Schwaben lediglich 16 Zähler auf Seiten der Veilchen zu. Wurf für Wurf arbeiteten sich die Gelb-Schwarzen an die Gäste heran, bevor ein Korbleger von Simon den lang ersehnten Führungswechsel herbeiführt (77:75). Insgesamt 4 Distanzwürfe fanden nun in Folge ihr Ziel und der Dunk von Tremmell Darden besiegelte am Ende den Sieg im Crunchtime-Thriller gegen die BG Göttingen (86:79).

„Wir wussten, dass wir eine Chance haben und nicht unseren besten Basketball spielen. Diese Mannschaft gibt niemals auf und hört nie auf zu spielen. Wir wussten, dass wir das schaffen können und haben bis zum Ende gekämpft,“ erklärt Jonah Radebaugh das starke Ludwigsburger Comeback im Schlussabschnitt.

Mit dem Sieg im Rücken können sich die Schwaben nun über ein paar freie Tage freuen: Mit dem MagentaSport BBL Pokal in der Hauptstadt am kommenden Wochenende – es spielen Berlin vs. Chemnitz und Crailsheim vs. Braunschweig um den ersten Titel der laufenden Saison – sowie dem Nationalmannschaftsfenster (20. Februar bis 1. März 2022) startet für die MHP RIESEN eine rund zweiwöchige Spielpause, bevor es am 3. März gegen die MLP Academics zuhause weitergeht. „Dieser Sieg war wichtig für den Kopf – diese Pause haben wir uns damit jetzt auch wirklich verdient. Einige deutsche Spieler werden die Zeit nutzen, um mal wieder nach Hause zu fahren. Auch Tremmell wird nach Las Vegas zu seiner Familie reisen, Yorman ist mit der kubanischen Nationalmannschaft in Havana bei den FIBA WorldCup Qualifiers Americas. Er freut sich sehr, dass die Qualifikation zuhause stattfindet, denn er hat seine Mutter seit über 3 Jahren nicht gesehen. Trotzdem machen wir weiter Individualtraining mit einigen Spielern, bevor das Teamtraining wieder voll losgeht“, schließt Headcoach John Patrick den Abend ab.

Nächstes (Heim)Spiel

Gemäß der neuen Coronalandesverordnung können die MHP RIESEN auch zum nächsten Heimspiel gegen die MLP Academics Heidelberg wieder bis zu 2.000 Fans in der MHPArena begrüßen. Tickets für die Partie am Donnerstag, 3. März 2022 um 19.00 Uhr können alle Fans unter riesen-tickets.de oder über die weiteren bekannten Vorverkaufsstellen erwerben.

 

Für Ludwigsburg spielten:

Justin Simon 21 Punkte (6 Rebounds) / Tekele Cotton 16 / Rawle Alkins 13 / Jonah Radebaugh 12 (6 Rebounds / 5 Assists) / James Woodard 8 (5 Assists) / Tremmell Darden 8 / Yorman Polas Bartolo 3 / Jonas Wohlfarth-Bottermann 2 (6 Rebounds) / Jonathan Bähre 2 und Johannes Patrick 1.

 

Für Göttingen spielten:

Stephen Brown 16 Punkte / Jake Toolson 14 / Harald Frey 12 (5 Assists) / Jeff Roberson 12 / Harper Kamp 9 / Kamar Baldwin 6 / Akeem Vargas 5 / Mathis Mönninghoff 3 / Philipp Hartwich 2 und Marios Giotis.

Statements

Roel Moors | Headcoach BG Göttingen:
„Meinen Glückwunsch an den Coach – man kann sagen das war ein Charaktersieg. Wir sind verständlicherweise sehr frustriert und nicht zufrieden mit den Entscheidungen, die wir getroffen haben. Auch ich. Wir wissen, dass Ludwigsburg nie abgibt und immer über 40 Minuten spielt. Das haben sie auch heute gemacht. Wir haben dagegen nur 30 Minuten gespielt, auch wenn das sehr guter Basketball war, aber das reicht nicht – Basketball geht immer 40 Minuten. 30 Punkte in einem Viertel zu bekommen, das sind viel zu viele. Das hat viel zu tun mit Fokus und Mentalität und das haben wir nur 30 Minuten gut gemacht.“
John Patrick | Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg:
“Erst einmal vielen Dank an Roel für die Glückwünsche. Nach der langen Auswärtsfahrt sind wir sehr müde und auch ein bisschen angeschlagen. Ich habe es vor dem Spiel gesagt, dass wir niemanden haben, der nicht verletzt ist. Wir haben es beim Aufwärmen gesehen, dass wir ein bisschen gehumpelt sind. In der ersten Halbzeit haben wir nicht optimal gespielt, das erste Viertel war in Ordnung. Aber die beiden Hauptdinge unseres Gameplans waren Kamar Baldwin zu limitieren und ihn nicht wie ihm ersten Spiel heiß laufen zu lassen. Das haben wir ganz gut gemacht. Das zweite war ein hohes Tempo in der Offensive. Wir haben klein gespielt: Rawle Alkins hat heute sehr gut gespielt und war für uns der Gamewinner. Ich bin sehr stolz auf ihn, er hat lange Zeit nicht gespielt und das war heute hervorragend von ihm. Wir haben nicht aufgegeben und darauf bin ich sehr stolz. In den letzten 7.5 Minuten haben wir unseren besten Basketball gespielt und die Göttinger Führung heruntergespielt.“