Die Formkurve untermauert: Dritter Sieg binnen sechs Tagen

Category News Date 2020-12-12 SKYLINERS vs. MHP RIESEN Ludwigsburg 80:94

Der Ludwigsburger Defensivverbund funktioniert in Frankfurt vor allem in der ersten Halbzeit herausragend: Die MHP RIESEN Ludwigsburg zwingen Quantez Robertson zu drei und die FRAPORT SKYLINERS zu 21 Ballverlusten. Foto: Julian Reckmann.

Auch von ihrem Auswärtsspiel in Frankfurt am Main kehren die MHP RIESEN Ludwigsburg mit zwei Punkten im Gepäck nach Schwaben zurück: Am 6. Spieltag bezwingt der Vize-Meister die FRAPORT SKYLINERS 94:80 und feiert damit den dritten Erfolg binnen einer Woche.

Nachdem Headcoach John Patrick gegen Crailsheim und Berlin mit Johannes Patrick und Lukas Herzog bereits zwei Rekonvaleszenten zurück in seinem Aufgebot begrüßen durfte, konnte er sich in Frankfurt ein drittes Mal binnen sechs Tagen über eine Rückkehr freuen: Jacob Patrick kehrte ins 12er Aufgebot zurück. Er saß vorerst auf der Bank.

An alter Wirkungsstätte startete hingegen Yorman Polas Bartolo, der sich mittelfristig über eine sehr gute Leistung und kurzfristig über einen starken Start seiner Farben freuen konnte: Nach einem Block von Tremmell Darden und einem Rebound des Deutsch-Kubaners war es Jaleen Smith, der für die erste gelb-schwarze Führung sorgte (0:3, 1. Spielminute). Da die Schwaben zudem ins Laufen kamen, sah sich Sebastian Gleim schnell zur ersten Auszeit gezwungen (5:12, 4.). Besser wurde es für die Frankfurter aber nicht. Denn die MHP RIESEN dominierten die Anfangsphase und legten auszeit-übergreifend einen 12:0-Lauf auf das Parkett (12:21, 10.).

Während die Schwaben im ersten Spielabschnitt keinesfalls am Optimum agierten und dennoch klar überlegen waren, fanden sie zu Beginn der zweiten zehn Minuten besser ins Spiel: Barry Brown traf mit seinem dritten Distanzwurf erstmals den Korb, Ludwigsburg verbuchte darüber hinaus zahlreiche Ballgewinne – und musste sich dennoch abermals wieder auf die Bank setzen. Denn während Headcoach John Patrick zufrieden nickte, haderte Gleim mit der Leistung seiner Schützlinge (12:26, 12.). Die Neujustierung des 36-Jährigen sollten vor allem Rasheed Moore erreichen. Der US-Amerikaner blühte im zweiten Viertel auf und sorgte dafür, dass die FRAPORT SKYLINERS das Defizit verkürzen konnten (21:33, 15.). Wirklich in Schlagdistanz kamen die Hausherren aber nicht. Noch vor der Halbzeitpause drehte nach Moore mit Matt Mobley zwar ein weiterer Hesse auf, bei den MHP RIESEN regierte unterdessen weiterhin das Teamplay, sodass die Halbzeitführung verdient war, gleichwohl aber höher hätte ausfallen können. Denn mit 11 forcierten Ballverlusten drückten die Ludwigsburger der Partie äußerst intensiv ihren Stempel auf (36:48, 20.).

Frankfurt kommt heran, Ludwigsburg bleibt konzentriert

Während die erste Halbzeit gut verlief, der Vorsprung derweil aber (zu) gering ausfiel, machten die Schwaben den Frankfurtern die Tür zur Rückkehr ins Spiel mit einer eigenen Portion Fahrlässigkeit wieder auf. Die Hausherren wussten diese Gelegenheit zu nutzen; sie brachten die RIESEN-Führung wieder in den einstelligen Bereich. Die Ludwigsburger fingen sich jedoch zum rechten Zeitpunkt. Nun zwar nicht mit spielerischer Klasse, gleichwohl aber mit viel Einsatz, den einmal mehr Darden verkörperte. Der 38-Jährige blockte zuerst Konstantin Konga sehenswert und versenkte am anderen Ende des Parketts wenige Sekunden später einen Wurf von jenseits der 6,75-Meter-Linie, sodass Frankfurt erneut abreißen lassen musste. Zwar nicht vorentscheidend, aber zumindest soweit, dass die Schwaben wieder Herr der Lage wurden (56:68, 30.).

Anders als in den in den ersten 30 gespielten Minuten zog Barry Brown ab der 31. Spielminute die Aufmerksamkeit voll auf sich: Der US-Amerikaner steigerte sich im Minutentakt und war einer der Faktoren, dass sich die MHP RIESEN dem Aufbäumen der Frankfurter nicht beugen mussten. Quantez Robertson und Konga spielten groß auf und brachten ihre Farben Punkt um Punkt heran. Da zudem Mobley gleich dreifach die Freiwurf-Gelegenheit bekam, wurde die Partie noch mit einer (unnötigen) Portion Nervenkitzel versehen (74:80, 35.). Doch Yorman Polas Bartolo hatte mit gleich zwei Distanztreffern die perfekte Antwort in seinem Handgelenk: Der 35-Jährige garnierte sein 175. Spiel in der easyCredit BBL und seinen 700. Rebound in der Beletage des deutschen Basketballs mit einer herausragenden Individual-Performance die, neben fünf weiteren, zweistellig punktenden RIESEN, dafür sorgte, dass sich die Patrick-Schützlinge in der Crunchtime vorentscheidend absetzten.

Schlussendlich feierte Ludwigsburg einen vollkommen verdienten 94:80-Erfolg und damit den dritten Sieg binnen sechs Tagen. Bevor der Dezember mit gleich vier Partien rund um die Weihnachtsfeiertage deutschlandweit noch einmal gehörig an Fahrt aufnimmt, haben die Schwaben nun etwas Zeit, um die Regeneration in den Vordergrund zu stellen. Das nächste Spiel steht erst am kommenden Samstag auf der Agenda. Dann kommt RASTA Vechta in die MHPArena (19.12.2020, Tip-Off 20:30 Uhr).

Stats

Für Frankfurt spielten: Matt Mobley 21 Punkte, Rasheed Moore 14, Konstantin Konga 11, Quantez Robertson 11 / 8 Rebounds / 6 Assists, Jon Axel Gudmundsson 9, Michael Kessens 7 / 10, Kamari Murphy 4 / 5, Len Schoormann und Marco Völler.

Für Ludwigsburg spielten: Elias Harris 18 Punkte / 5 Steals, Jaleen Smith 17 / 10 Rebounds / 6 Assists, Barry Brown 17, Yorman Polas Bartolo 14 / 5, Tremmell Darden 13, Jordan Hulls 10, Desi Rodriguez 3, Jonas Wohlfarth-Bottermann 2, Lukas Herzog, Jacob Patrick und Johannes Patrick.

Statements

John Patrick | Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg:
"Das war ein hart umkämpftes Spiel gegen eine sehr kämpferische und nicht aufgebende Frankfurter Mannschaft. Ich freue mich für Yorman, der mit seinen zwei Dreiern wichtige Momente für uns geschaffen hat. Diese Woche war für uns sehr erfolgreich. Wir haben gegen drei starke Teams gespielt und gewonnen. Trotzdem haben wir noch jede Menge Dinge zu verbessern. Wir hatten zum Beispiel große Probleme Matt Mobley zu kontrollieren, der ein großartiger Scorer ist."
Sebastian Gleim | Headcoach FRAPORT SKYLINERS:
"Ich bin zufrieden damit, dass wir immer wieder versucht haben zurückzukommen. Das kann man nicht abstreiten. Fünf-, sechs-, siebenmal haben wir uns wieder zurück gekämpft. Das müssen wir mitnehmen! Nicht zufrieden bin ich mit unserem Umgang mit dem Ludwigsburger Druck. Zu viele Ballverluste haben uns immer wieder die Chance genommen besser ins Spiel zu kommen. Man muss auch sagen, dass Ludwigsburg auch über ihre individuelle Klasse verhindert hat, dass wir rankommen. Sechs ihrer Spieler haben zweistellig gepunktet."