Die Hausaufgaben erledigen

Category News Date 2020-10-25

Im abschließenden Gruppenspiel des MagentaSport BBL Pokals treffen die MHP RIESEN Ludwigsburg am Sonntagabend (25.10., Tip-Off 20:30 Uhr) auf Brose Bamberg. Im Duell gegen die Franken wird sich das Weiterkommen entscheiden, für das sich auch die Ulmer noch Chancen ausrechnen.

Jordan Hulls markierte am Samstagabend gegen Ulm 11 Zähler. Am Sonntag soll eine weitere, zweistellige Punkteausbeute folgen, um Bamberg in die Knie zu zwingen. Foto: Harry Langer.

Ein Sieg, eine Niederlage und noch ein Spiel zu gehen: Auf dem Papier ist die Ausgangslage vor dem dritten und letzten Gruppenspiel im MagentaSport BBL Pokal für recht klar. Wären da nicht die direkten Vergleiche. Denn sollte ratiopharm ulm am Mittag (15:00 Uhr) sein Spiel gegen Würzburg gewinnen und die MHP RIESEN Ludwigsburg ihre Partie am Abend (20:30 Uhr) gegen Bamberg ebenfalls für sich entscheiden, käme es zu einem Dreier-Vergleich. In diesen würden die direkten Duelle und die Korbdifferenz eingerechnet werden. Heißt konkret: Die Barockstädter müssen für das Weiterkommen nicht nur die bislang ungeschlagenen Bamberger bezwingen, sondern in der Endabrechnung auch eine Korbdifferenz aufweisen, die besser als das Verhältnis der Bamberger (aktuell +30, +9 im direkten Vergleich) und Ulmer (aktuell +11, +11 im direkten Vergleich) ist. Ludwigsburgs Korbdifferenz beläuft sich aktuell auf -9, im direkten Vergleich mit Ulm (und den noch nicht gespielten Bambergern) auf -20. Der am Samstagabend fälschlicherweise kommunizierte Sieg mit 11-Zählern-Differenz wäre, bei einem Ulmer Sieg gegen Würzburg, nicht ausreichend. Das Brett, welches es zu bohren gilt, ist entsprechend dick und mit mehreren Eventualitäten behaftet.

Erster Schritt: Der Sieg

Die Schwaben tun somit gut daran, sich erst einmal auf die eine Partie und den Sieg zu konzentrieren, die zahlreichen Fehler des Samstages zu minimieren oder idealerweise gleich ganz abzustellen. Schließlich waren die Ulmer im Schwaben-Derby in zahlreichen Belangen überlegen, drückten der Partie ihren Stempel auf und bestimmten, zum Ludwigsburger Widerwillen, das Geschehen. Die Donaustädter verdeutlichten, dass sie in puncto Team-Struktur und Zusammenspiel von ihren bereits absolvierten Partien auf internationalem Parkett profitierten, während es bei Ludwigsburg einen Rückschlag und noch offenkundige Abstimmungsprobleme gab.

Im dritten Gruppenspiel gilt es nun für Elias Harris und Co. die Kreise des Tabellenführers der Gruppe C einzuschränken und den harmonisch funktionierenden Teamverbund, der bisher vor allem in der Defensive zu Großem fähig war, zu entzweien. Mit nur 66.5 zugelassenen Punkten pro Partie stellen die Franken die beste Verteidigung des Wettbewerbs. Während neben dem Parkett auf Johan Roijakkers viel Augenmerk liegen dürfte, der Niederländer kam aus Göttingen, krempelte die Mannschaft in der pflichtspielfreien Zeit komplett um und verpasste ihr eine neue Identität, ist auf dem Parkett ein Trio (mit) entscheidend. Michele Vitali (18.0 PpS / 3.0 RpS), Chase Fieler (13.0 / 6.0) und David Kravish (10.5 / 10.5) prägten bis dato das fränkische Spiel an beiden Enden des Parketts. Vor allem die beiden „Großen“, Fieler und Kravish, wussten beim Rebound auf sich aufmerksam zu machen, Vitali lenkte gemeinsam mit Tyler Larson und Bennet Hundt den Spielaufbau und sorgte dafür, dass der Neustart nach dem personellen Komplettumbruch bis dato nahe dem Optimum verlief. Einzig Christian Sengfelder ist aus der letztjährigen Stammrotation im Klub verblieben.

Obwohl der Umbruch in Ludwigsburg nicht so radikal verlief und mit Jaleen Smith, Jonas Wohlfarth-Bottermann, Lukas Herzog, Jacob und Johannes Patrick gleich fünf Stammspieler des Final-Turnier-Kaders an Bord blieben, ist die Integrierung der erst kürzlich verpflichteten Akteure noch nicht abgeschlossen, soll aber – mit einem weiteren gespielten Spiel in den Beinen – am Abend weitere Positiv-Ergebnisse mit sich bringen. Was dann mit diesem Ergebnis möglich ist, wird am Ende vermutlich die Korbdifferenz entscheiden. Damit es überhaupt soweit kommen kann, möchten die Ludwigsburger ihre Hausaufgaben erledigen.

Zahlenspiele zum MagentaSport BBL Pokal vs. Bamberg

270 – fach trug Elias Harris in Pflichtspielen das Trikot von Brose Bamberg, war bis zum Sommer Kapitän der Franken. Nun spielt der 31-Jährige erstmals in seiner Karriere gegen seinen Ex-Verein.

29 – Punkte-Differenz: Der Ludwigsburger 103:74-Sieg gegen Bamberg Mitte Juni war der vierthöchste Sieg im Duell der beiden Klubs. Erstmals hieß in dieser Höhe der Sieger aber nicht Bamberg, sondern Ludwigsburg.

12 – Duelle gab es zwischen John Patrick und Johan Roijakkers bereits. Die bisherige Bilanz spricht dabei klar für den US-Amerikaner: Sieben Siege gab es unter Patricks Ägide, vier Partien entschieden Roijakkers (und sein Göttinger Team) für sich.

Infos

MHP RIESEN Ludwigsburg vs. Brose Bamberg

Sonntag, 25.10.2020, Tip-Off 20:30 Uhr

ratiopharm arena, Europastraße 25, 89231 Neu-Ulm

live auf MagentaSport

 

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