Erleichterung nach Verlängerung

Stellvertretend für einen siegbringende Energieleistung in der Crunchtime: Aeneas Jung. Foto: Eibner / Sascha Walther.  

Zwölftes Spiel, achter Saisonsieg: Die Porsche Basketball-Akademie entscheidet die vorverlegte Partie des 13. ProB-Spieltags 103:100 für sich. Khee Rhee und sein Team sind lange Zeit auf der Siegerstraße, haben mit der Ehinger-Zonendefensive aber Probleme. Denkbar knapp retten sich die Ludwigsburger in die Verlängerung und sichern sich ebenda und ebenso marginal den Heimsieg.  

Die in den zurückliegenden Wochen mehrfach im Mittelpunkt stehende, durchaus dünne Personaldecke sollte auch am Mittwoch omnipräsent sein. Während Esli Edigin nach zweiwöchiger Abstinenz ins Aufgebot zurückkehrte, mussten Lenny Anigbata und Julis Baumer gesundheitsbedingt passen, sodass erneut ein gelb-schwarzes Sextett aussetzte. Lukas Modic und Sebastian Schwachhofer rückten nach starken Leistungen im zurückliegenden Heimspiel gegen Oberhaching in die Startformation und hatten zu Beginn ihren Anteil daran, dass die Hausherren sehr gut ins Spiel starteten. Ab den ersten Aktionen waren sie – im Vergleich zu Samstag – um Wiedergutmachung bemüht. Im Teamverbund waren sie spielbestimmend, nahmen Ehingens Besten, Center Vincent Neugebauer, aus dem Spiel und lagen folgerichtig zweistellig in Front (30:20, 10. Spielminute).

Auch im zweiten (49:40, 20.) und dritten (71:62, 30.) Spielabschnitt und demnach in den folgenden zwanzig Minuten waren die Ludwigsburger gut in der Partie. Mit fortschreitendem Verlauf kamen die Gäste allerdings schrittweise in Schlagdistanz. Valterri Mervola, Daniel Zacek und Adam Thoseby, die ihre Mannschaft bis dato im Spiel gehalten hatten, konnten sich über Neugebauer-Support freuen, der nun die Bretter dominierte. Wichtiger jedoch: Die defensiven Anpassungen von Johannes Hübner fruchteten. Die Zonenverteidigung stellte die Ludwigsburger vor Probleme. Edigin, Luca Stübel und Co. kamen zu Korberfolgen und fanden demnach Entlastung, wackelten aber zunehmend.

Spätestens ab der 31. Minute waren die Ehinger zurück. Sie glichen zunächst den numerischen Rebound-Nachteil und danach die Partie aus. Kurzum: Mervola und Neugebauer schulterten ihr Team und ließen es lange Zeit am ersten Auswärtssieg im Saisonverlauf schnuppern. Die gelb-schwarzen Hausherren wackelten, fielen aber nicht. Aeneas Jung mobilisierte die vorhandenen Kraft- und Willensreserven und war in und außerhalb der Zone nun der X-Faktor. Bei Ludwigsburg war der Teamverbund zur richtigen Zeit omnipräsent und verteidigte sich 13 Sekunden vor dem Ende in die Verlängerung (85:85, 40.).

Dort angekommen waren die Schwaben schnell das bessere Team, zogen wieder auf fünf Zähler davon. Ehingen gab sich keinesfalls geschlagen, doch die BBA’ler hielten der nervlichen Behandlung exzellent stand. Während das TEAM EHINGEN URSPRING nochmals alles in die Waagschale warf und Zacek, der zuvor rund 15 Minuten an der Seitenlinie angeschlagen behandelt werden musste, fand Ludwigsburg fortwährend Entlastung und mit Jung schlussendlich mehrfach den entscheidenden Mann an der Freiwurflinie. Ebenda sorgte der Co-Kapitän für Punkte und schließlich für den Jubel über einen unnötig spannenden, letztlich aber hochverdienten 103:100-Erfolg.

Im Anschluss an den achten Saisonsieg endet die gelb-schwarze Woche nun mit dem Derby in Fellbach (17.12., 17:30 Uhr). Ein ausführlicher Vorbericht folgt.

Stats

Für Ludwigsburg spielten: Aeneas Jung 24 Punkte / 10 Rebounds, Esli Edigin 20 / 6, Nico Santana Mojica 18 / 5 / 7 Assists, Luca Stübel 17 / 7 / 7, Ognjen Veljkovic 9 / 1 / 5, Lukas Modic 7 / 5, Sebastian Schwachhofer 5, Marko Masic 2, Stanislav Hinkov 1 und Moek Icke.

Für Ehingen spielten: Valtteri Mervola 23 Punkte / 4 Rebounds / 10 Assists, Vincent Neugebauer 20 / 11, Adam Thoseby 17 / 6, Daniel Zacek 16, Finn Döntgens 14 / 6, Jorke Aav 5, Henning Ballhausen 3, Joel Lungelu 2, Pablo Estelle, Philip Schneck und Jenö Pildner.