Gemeinsam in die Zukunft

Category News, Business, Verein Date 2020-08-05

Zahlreiche Profi-Klubs in Baden-Württemberg haben die gemeinsame Initiative „Teamsport Baden-Württemberg“ gegründet. Ziel ist es dem Sport im drittgrößten Bundesland Deutschlands eine vereinte Stimme zu geben und im gemeinsamen Dialog mit den politischen Entscheidungsträgern (unter anderem) die Folgen der Corona-Pandemie bestmöglich zu bewältigen.

Leere Tribünen sollen ab der Saison 2020/2021 in Ludwigsburg der Vergangenheit angehören. Gemeinsam mit zahlreichen anderen Vereinen haben die Schwaben die Initiative „Teamsport Baden-Württemberg“ gegründet. Foto: Tilo Wiedensohler.

Während die Profi-Sportvereine sich sportartenübergreifend normalerweise in natürlicher Konkurrenz befinden, sind die Zeichen der Zeit im Jahr 2020 besondere: Die Corona-Pandemie und ihre noch immer nicht abzusehenden Folgen haben dazu geführt, dass sich alle Klubs in den vergangenen Monaten mit existenzgefährdenden Szenarien beschäftigen mussten. Um die gemeinsame Wiederaufnahme des Spielbetriebs mit Zuschauern vorzubereiten und dabei in engen Austausch mit den verantwortlichen politischen Akteuren zu treten, haben sich die etwas mehr als zwei Dutzend baden-württembergische Klubs im Bündnis „Teamsport Baden-Württemberg“ zusammengeschlossen.

Nach ersten Gesprächen mit den Ministerien auf Arbeitsebene in den vergangenen Wochen und der seit Anfang August im Bundesland wieder erlaubten Ausrichtung von Sportveranstaltungen bis zu 500 Teilnehmern – inklusive Sportler, Trainer, Betreuer, Funktionsteam und Mitarbeiter – arbeiten die Vereine nun gemeinschaftlich an der Fortsetzung dieses Prozesses um, sofern die Entwicklung des Infektionsgeschehens dies zulässt, die Grundlage für weitere Öffnungsschritte zu bilden. Generell ist in allen Sportarten der Spielbetrieb seit Anfang Juli wieder möglich.

Den Anstoß für das Bündnis gab eine bereits seit längerer Zeit bestehende Kooperation der baden-württembergischen Handball-Bundesligisten. Nach anfänglich lockeren Gesprächen unter „Leidensgenossen“ wurde die Initiative Schritt für Schritt zu einem dauerhaften Bündnis ausgebaut und verdichtet. „Teamsport BW“ ist nun breit und vielfältig aufgestellt, um die maximale Wirkungs- und Überzeugungskraft zu vertreten. Drei Fokusthemen haben die Handelnden aller Klubs dabei auf die Tagesordnung gesetzt: Einerseits geht es um staatliche finanzielle Hilfe, die dabei helfen soll, die durch die Pandemie verursachten Verluste abzufedern. Andererseits soll um Verständnis für die Situation der repräsentierten Sportarten geworben werden – um die Rückkehr zum Spielbetrieb vor Zuschauern zu organisieren. Denn alle in Teamsport Baden-Württemberg organisierten Sportarten, sind in hohem Maße wirtschaftlich von Zuschauereinnahmen abhängig. Aber nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen, werden entsprechende Gesundheits- und Hygienekonzepte erarbeitet, sondern um insbesondere den Fans wieder die Möglichkeit zu geben, die Spiele vor Ort in den Arenen mitzuverfolgen.

„Parallel zur gesondert zu betrachtenden Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Rahmen des Final-Turniers in München – die für den Basketball im Allgemeinen und die MHP RIESEN im Speziellen ein großer Erfolg war – sind wir bereits seit einigen Monaten mit den anderen Profi-Klubs in Baden-Württemberg in einem sehr guten Austausch. Durch diesen und durch die Gründung von Teamsport Baden-Württemberg ist es ein guter und lösungsorientierter Austausch mit den politisch Verantwortlichen geglückt, der einen wichtigen Schritt darstellt, um mit überzeugenden Konzepten einen Spielbetrieb vor Zuschauern möglich zu machen und unser Geschäftsmodell nicht nur zu sichern, sondern auch langfristig zu entwickeln“, erläutert Markus Buchmann, 2. Vorsitzender der MHP RIESEN Ludwigsburg. Der 39-Jährige besetzt gemeinsam mit drei weiteren Vereinsvertretern sowie dem Landessportverband den sogenannten Ausschuss von Teamsport Baden-Württemberg.

Gründungsmitglieder von „Teamsport Baden-Württemberg“ sind, neben den MHP RIESEN Ludwigsburg, die easyCredit BBL-Klubs aus Crailsheim und Ulm sowie die ProA-Vertreter aus Heidelberg, Kirchheim, Karlsruhe, Villingen-Schwenningen, Ehingen und Tübingen. Hinzu kommen die DBBL-Vereine aus Keltern und Heidelberg. Die Sportart Eishockey wird repräsentiert durch die DEL-Vertreter aus Mannheim und Villingen-Schwenningen sowie durch die DEL2-Vertreter aus Freiburg, Ravensburg, Heilbronn und Bietigheim-Bissingen. Hinzu kommen acht Handball-Klubs aus erster und zweiter Liga: Mannheim, Balingen-Weilstetten, Göppingen, Stuttgart, Konstanz, Ketsch, Neckarsulm und Bietigheim-Bissingen sowie die Volleyball-Vereine aus Friedrichshafen, Mimmenhausen, Freiburg und Stuttgart.

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