Go East!

Category News Date 2020-12-21

Jaleen Smith kennt, als einziger MHP RIESE, die Chemnitzer aus der Vergangenheit. Nun möchte der 26-Jährige das Wissen über die Sachsen weitergeben, die Auswärtsfahrt siegreich gestalten und die Tabellenführung unter den gelb-schwarzen Weihnachtsbaum legen. Foto: Andreas Gieser.  

Am morgigen Dienstag (22.12.2020, Tip-Off 19:00 Uhr) treffen die MHP RIESEN Ludwigsburg erstmals in ihrer Klubhistorie in einem Pflichtspiel auf die NINERS Chemnitz. Nach Sachsen reisen die Schwaben als Tabellenführer – und möchten dies auch nach der Partie bleiben.

Obwohl sich der deutsche Vize-Meister am liebsten in der Position des Jägers sieht, wird er in den nächsten Stunden, vielleicht auch Tagen, in Basketball-Deutschland der Gejagte sein. Die Gründe dafür sind die Erfolge der vergangenen Wochen. Ludwigsburg geht als Tabellenführer in den 8. Spieltag der Saison 2020/2021. Die Schwaben sind durch ihre herausragende Bilanz von sechs Erfolgserlebnissen aus sieben Spielen zwar punktgleich mit fünf anderen Teams, gleichwohl haben sie aus den direkten Duellen die beste Bilanz. Die MHP RIESEN fügten sowohl Berlin als auch Crailsheim die jeweils ersten Niederlagen zu, einzig gegen München zogen Headcoach John Patrick und seine Schützlinge den Kürzeren – zeigten danach eine starke Reaktion und gewannen vier, die vergangenen vier, Spiele in Serie.

Selbstbewusste RIESEN, herausforderndes Novum

Mit dieser Kontinuität, der entsprechend breiten Brust und dem Wissen ob der gezeigten Leistung gegen Vechta, die defensiv in der ersten Halbzeit ihresgleichen suchte, im Hinterkopf, begab sich der gelb-schwarze Tross am Montagmittag auf den Weg nach Chemnitz. Erstmals werden die Ludwigsburger am Dienstagabend in ihrer Klubgeschichte auf die NINERS treffen. Das schwäbische Gastspiel in der Messe Chemnitz stellt ein Novum und gleichzeitig eine herausfordernde Hürde dar.

Denn der ambitionierte Aufsteiger präsentierte sich in der easyCredit Basketball Bundesliga bis dato keinesfalls wie ein Novize: Die Sachsen verlangten Bamberg, Göttingen, Frankfurt, Crailsheim und Würzburg alles ab, einzig am 4. Spieltag setzte es beim Top-Team aus Oldenburg eine herbe 73:119-Klatsche.

Seit dem Freitagabend ist die Laune im Osten der Republik dennoch exzellent: Chemnitz gewann sein Auswärtsspiel in Gießen 95:83, feierte damit den ersten Saisonsieg und – vor allem – den ersten Erfolg in der Beletage des deutschen Basketballs. Nun möchte der Tabellensechzehnte auch in den eigenen vier Wänden nachlegen, tabellarisch klettern und ein weiteres Ausrufezeichen in der jüngeren Vergangenheit des Klubs setzen. Den bis dato bedeutendsten Meilenstein erreichte der Klub im Frühjahr 2020. Zwar ohne die Unterstützung der bereits seit Jahren erstligareifen Fans, dafür aber inmitten der Corona-Pandemie gelang der erstmalige Aufstieg ins Oberhaus – und damit das erfolgreiche Ende einer vor Jahren angestoßenen Entwicklung. Stück für Stück entwickelte sich Chemnitz im vergangenen Jahrzehnt in Richtung easyCredit BBL, der Aufstieg war, auch wenn er durch den Hauptrunden-Abbruch der ProA am grünen Tisch erreicht wurde, folgerichtig.

Eingespieltes Team, starke Neuzugänge

In der neuen Liga ist ein alter Bekannter dabei der entscheidende Mann: Headcoach Rodrigo Pastore verantwortet die Sachsen bereits seit 2015 und sorgte dafür, dass bei den NINERS ein ambitioniertes (und junges) Team zusammenwuchs. Kapitän Malte Ziegenhagen (4.4 PpS, 0.4 RpS), Terrell Harris (12.0, 2.3) Jan Wimberg (9.6, 4.4), Jonas Richter (7.4, 5.0), Virgil Matthews (2.6, 1.8) und Luis Figge (0.6, 0.6) spielen bereits seit Jahren zusammen und halfen so dabei, dass auch mehrere US-Amerikaner – darunter Rückkehrer Joe Lawson (9.8, 2.0) – sich in kürzester Zeit sportlich einfinden konnten. Beinahe perfekt gelang dies Marcus Thornton (12.6 PpS, 4.4 ApS) und Isiaha Mike (12.0, 4.7 RpS): Das US-amerikanisch-kanadische Duo führt die Chemnitzer an, riss das Team zuletzt sichtbar mit.

Genau diese beiden Leistungsträger machen aber auch das Problem der Chemnitzer deutlich. Denn seit dem verletzungsbedingten Ausfall von Center Filip Stanic sind die NINERS das schwächste Rebound-Team der Liga. Lediglich 29.4 Abpraller pflücken die Sachsen pro Partie. Da der Einsatz in Europas Kulturhauptstadt 2025 derweil aber stimmt, kompensieren die Chemnitzer diesen Malus bis dato exzellent und hatten, mit Ausnahme der Partie in Oldenburg, stets Siegchancen.

Selbiges trifft auch auf die MHP RIESEN Ludwigsburg zu. Mit dem Unterschied, dass sie bis auf die Partie in München alle Spiele für sich entschieden und nun, personell vollzählig und hungrig nach Erfolgen, in Chemnitz antreten werden. Die Mission beim ersten Mal? Die Erfolgsgeschichte weiterschreiben, die Tabellenführung mit zwei Zählern verteidigen und damit für ein möglichst besinnliches Weihnachtsfest sorgen.

Zahlenspiele zum 8. Spieltag

39 – Punkte markierte Jaleen Smith bis dato gegen Chemnitz. Er ist der einzige RIESE, der sich mit den Sachsen in der Vergangenheit duellierte. Seine zusammengenommen 39 Zähler markierte er in insgesamt vier Heidelberger-Partien gegen Chemnitz. 

2 – Meilensteine könnte Yorman Polas Bartolo am Dienstag erreichen. Der 35-Jährige würde mit einem Assist seine 300. Karrierevorlage und mit zwei Ballgewinnen den 175. Karriere-Steal feiern können.

1. – mals wird die Partie Chemnitz gegen Ludwigsburg am Dienstag stattfinden. Noch nie trafen die beiden Mannschaften bisher aufeinander.

Infos

NINERS Chemnitz vs. MHP RIESEN Ludwigsburg

Dienstag, 22.12.2020, Tip-Off 19:00 Uhr

Messe Chemnitz, Messeplatz 1, 09116 Chemnitz

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