ProB: In München überzeugt, das Schwaben-Derby vor der Brust

Ognjen Veljkovic und Elsi Edigin freuen sich berechtigterweise über die eigene Leistung. Foto: Jana Kolb.

Der Start nach Maß ist geglückt: Zum Auftakt der ProB-Saison zeigt die Porsche Basketball-Akademie beim FC Bayern Basketball II eine sehr gute Leistung und gewinnt verdientermaßen 98:82. Eine effiziente Wurfauswahl (58 FG%) und eine solide Defensiv-Leistung sichern den Erfolg, der direkt am Dienstag erneut auf die Probe gestellt wird. Zur zweiten Hälfte des Doppelspieltags gastiert die OrangeAcademy am Dienstag in der Rundsporthalle (03.10., Tip-Off 15:30 Uhr).

Im Vorfeld der Partie hatte „Münchner Hydra“ bestehend aus Ivan Kharchenkov, Martin Kalu und Dino Radoncic noch im Blickfeld gestanden, vor dem Saisonauftakt war dann der Boden im BWM Park der Hingucker. Einerseits lag dies am Fehlen von Kalu und Radoncic, andererseits viel eher jedoch am LED-Boden, den der FC Bayern Basketball in Kooperation mit ASB GlassFloor zum Auftaktwochenende verlegt hatte. Trotz des mit Spannung erwarteten Liga-Auftakts und der besonderen Spielfläche gingen beide Mannschaften hoch fokussiert ins Spiel – zuerst kam München aus der Distanz, dann die Porsche BBA in Gänze ins Laufen. Nico Santana Mojica und Co. sezierten die Zone, kamen zahlreich zu guten Wurfchancen und nutzten diese auch aus der 6,75-Meter-Distanz hochprozentig (22:30, 10. Spielminute). Der Vorsprung war verdient, wurde jedoch von der Verletzung von FCBB-Guard Amar Licina getrübt, der bereits in der zweiten Spielminute verletzungsbedingt ausschied und ins Krankenhaus gebracht werden musste.

An seiner Stelle übernahm Kharchenkov direkt für sein ganzes Team sämtliche Verantwortung. Der 17-Jährige hielt die Hausherren über 30 Spielminuten fast im Alleingang in der Partie, bestrafte jede Lücke in der Ludwigsburger Defensive und kam auch ohne vorhandene Lücken zum Korberfolg. Neben dem Jugend-Nationalspieler sprangen auch Ivan Wolf, Dominik Dolic und Desmond Yiamu in die Bresche, den besseren Teamverbund und den längeren Atem hatten die Schwaben jedoch auf ihrer Seite.

Mit Ausnahme eines Führungswechsels kurz vor der Halbzeit (48:47, 19.) waren sie jederzeit das Team, das die Akzente setzte. Die Münchner waren ihrerseits in der reagierenden Position, füllten diese aber exzellent aus und gestalteten das Geschehen weitestgehend ausgeglichen (48:53, 20 / 64:77, 30.).

Spätestens mit dem Beginn des vierten Viertels sollte sich dieses Bild aber endgültig ändern: Ludwigsburg war nun das klar besser Team, fand und verwandelte weiterhin aus allen Lagen gute Wurfgelegenheiten und unterband am anderen Ende des Parketts jedweden bayerischen Hoffnungsschimmer. Ludwigsburg zog bis auf 19 Punkte davon, entschied die Partie vorzeitig und gewann schlussendlich verdientermaßen 98:82.

Stats

Für München spielten: Ivan Kharchenkov 29 Punkte / 8 Rebounds, Desmond Yiamu 13, Dominik Dolic 13, Ivan Wolf 10 / 7, Dan Matz 6 / 6, Jannis Grußendorf 4 / 5, Luka Pesic 3, Aksel Laso 2, Matteo Boerries, Maximilian Blank, Nikolas Sermpezis und Amar Licina.

Für Ludwigsburg spielten: Nico Santana Mojica 21 Punkte / 6 Rebounds, Aeneas Jung 16, Dominykas Pleta 13 / 5, Esli Edigin 11, Luca Stübel 10 / 5, Lukas Modic 8, Lenny Anigbata 7, Abdulhay Kömürkara 6, Ognjen Veljkovic 4 / 5 und Moek Icke 2.

Auf den Debüt-Sieg, zugleich der dritte ProB-Sieg gegen München in Serie, folgt am Tag der Deutschen Einheit am Dienstag direkt das nächste Hochkaräter-Duell. Gespielt wird dann allerdings nicht in der Fremde, sondern in den eigenen vier Wänden – Ulm gastiert am 2. ProB-Spieltag in der Rundsporthalle. Der gelb-schwarze Heimauftakt wird mit einem Schwaben-Derby samt Top-Spiel garniert.

„Wir haben den 1. Spieltag erfolgreich hinter uns gebracht und es geschafft, uns nach drei Vierteln auf Augenhöhe, mit einer defensiven Teamleistung abzusetzen“, resümiert Lenny Anigbata. Der 18-Jährige machte an alter Wirkungsstätte ein gutes Spiel, blickt aber nun nicht mehr in die alte Heimat, sondern in die nahe Zukunft: „Das München-Spiel müssen wir jetzt abhaken. Mit Ulm erwarten wir am Dienstag einen noch stärkeren Gegner, das wird tough – aber dafür sind wir ready.“

Die OrangeAcademy, noch am Sonntag gegen Coburg gefordert, wird in der Rundsporthalle ein deutlich anderes Bild abgeben, als noch im Rahmen der PreSeason. Das Testspiel-Aufeinandertreffen Ende August ging 78:55 an Ludwigsburg, die Donaustädter mussten dabei aufgrund zahlreicher WM-Abstellungen und Blessuren in der ersten Mannschaft personell erheblich geschwächt antreten.

Im Liga-Spiel dürfte dies nun (deutlich) anders werden. Schließlich verfügt Headcoach Baldur Ragnarsson über zahlreiche Top-Talente in den eigenen Reihen, die über die OrangeAcademy eher früher als später den endgültigen Sprung in den Profi-Basketball bewerkstelligen möchten. Unter anderem Tobias Brahe Jensen, Noa Essengue und Alec Anigbata verbrachten große Teile der Saison-Vorbereitung mit ratiopharm ulm und sind bereits jetzt auf Tuchfühlung zum Aufgebot in der easyCredit BBL. Aufgrund der beidseitigen Terminierungen im Oberhaus – Ludwigsburg gastiert am Freitag in Würzburg, Ulm empfängt tags darauf Berlin – dürften alle verfügbaren Kräfte zum Einsatz kommen. Das erste Anigbata-Duell steht an.

Headcoach Khee Rhee kann dabei nicht nur auf Lenny, sondern auf sein gesamtes Team vertrauen: Die Partie in München gab bereits einen Vorgeschmack auf das, was in dieser Spielzeit für die Gelb-Schwarzen möglich sein kann. Herzlich gerne auch bereits am Dienstag.

Infos

Porsche Basketball-Akademie vs. OrangeAcademy

Dienstag, 03.10.2023, Tip-Off 15:30 Uhr

Rundsporthalle Ludwigsburg, Kurfürstenstraße 23, 71636 Ludwigsburg