Konzentration schreibt man RIESIG

Category News Date 2021-10-24 MHP RIESEN Ludwigsburg vs. Telekom Baskets Bonn 91:86

24 Punkte und damit neuer persönlicher BBL-Bestwert für Jonah Radebaugh. Foto: Tatjana Klee. 

Die MHP RIESEN Ludwigsburg verteidigen auch im 3. easyCredit Basketball Bundesliga-Heimspiel ihr eigenes Parkett und sichern sich mit einer konzentrierten Leistung einen 91:86-Sieg gegen die Telekom Baskets Bonn. In einer bis zum Schluss umkämpften Partie setzten sie sich am Ende dank eines kontinuierlich verbesserten Spiels und Nervenstärke gegen die Konkurrenz vom Rhein durch. Jonah Radebaugh wird mit 24 Punkten und damit neuer BBL-Bestleistung Topscorer der Partie.  

Gut erholt aus 7 pflichtspielfreien Tagen traten die MHP RIESEN Ludwigsburg an diesem Abend zum Duell gegen die Telekom Baskets Bonn in der MHPArena auf das Spielfeld, um sich gegen einen weiteren starken Gegner zu behaupten. 2.254 Zuschauer warteten gespannt auf eine – der Bilanz der beiden Teams gemäß – spannende Partie. Die MHP RIESEN starteten am Sonntagnachmittag angeführt von Kapitän Jonas Wohlfarth-Bottermann mit den eigenen Punkten voran. Darauf folgte allerdings ein Schlagabtausch auf Augenhöhe mit vielen Führungswechseln im ersten Spielabschnitt, die von beiden Coaches jeweils mit Auszeiten unterbrochen wurden. Dabei trumpften auf beiden Seiten bereits zu diesem Zeitpunkt jeweils zwei Duos auf: Justin Gorham (4) und Jeremy Morgan (7) sammelten gemeinsam 11 der 18 Bonner Punkte im ersten Viertel, ausgeglichen durch die RIESEN-Leistung von Justin Simon (6) und Jonah Radebaugh (8) zu einer 3-Punkte-Führung nach den ersten zehn Minuten (21:18, 10‘).

Den Gästen gelang nach der kurzen Pause dann ein besserer Start ins zweite Viertel: Jonah Radebaugh traf zunächst für die ersten Punkte des Spielabschnitts, bevor ein 0:8-Lauf zugunsten der Rheinländer das Momentum auf deren Seite schwingen lassen sollte (23:28, 13‘). Die Telekom Baskets erarbeiteten sich vor allem durch starke Defensivarbeit viele Chancen, griffen sich in den ersten 20 Minuten insgesamt 14 Abpraller und damit doppelt so viele defensive Rebounds wie die Barockstädter. Trotz dessen – auch durch Emotions-Aktionen wie die des Fadeaway-Jumpers von Johannes Patrick – blieben die MHP RIESEN aber weiter in Schlagdistanz (28:30, 15‘). Ludwigsburgs #1 Jordan Hulls bewies einmal mehr Treffsicherheit an der Freiwurflinie, verwandelte 3/3 und schaffte so kurz vor der Pause den Ausgleich für die Gelb-Schwarzen (36:36, 18‘). Sieben Bonner Turnover allein in diesem Viertel, die sich die Ludwigsburger ihrerseits zunutze machten, waren für die Gäste deutlich zu viele. Tremmell Darden traf wieder einmal – wie so oft zuvor – in den letzten Sekunden auch noch genau dann, als es besonders wichtig wurde, und sorgte für eine knappe Führung der MHP RIESEN, mit der beide Mannschaften dann in die Kabinen gehen sollten (40:38, 20‘).

Aus den Vollen geschöpft

Dieses Mal war es Justin Simon, der die ersten beiden Punkte zum Auftakt in die zweite Hälfte für die Ludwigsburger einnetzte (42:38, 21‘). Zwei dicht aufeinanderfolgende Fouls und mit letzterem sein viertes schickten dann Baskets Center Leon Kratzer zunächst einmal zum Zuschauen auf die Bank. Dunks, Dreier, Blocks – die Gastgeber schöpften nun aus der gesamten Produktpalette. Sie drehten in diesem Viertel außerdem an den richtigen Schrauben zur Verbesserung ihrer Distanztrefferquote von lediglich 25% auf 48% und ein konzentriertes Zusammenspiel (8 Assists in diesem Viertel) sorgt für die höchste Führung der Partie zugunsten der Schwaben (65:51, 26‘). Die Gäste sollten das Spiel an diesem Punkt allerdings noch nicht kampflos aufgeben: In Telekom Baskets-Manier starteten sie ein durch Parker Jackson-Cartwright angeführtes Comeback (9 Punkte in Q3), auf dass die Gelb-Schwarzen zunächst keine Antwort fanden, was auch eine von Coach John Patrick genommene Auszeit erst einmal nicht ändern sollte. Was folgte war ein intensives Spiel, in dem auf beiden Seiten um jeden Ballbesitz gekämpft wurde. Bis auf einen durch Jordan Hulls getroffenen Wurf von jenseits der 6,75-Meter-Linie hatten die Gastgeber den Rheinländern bis zum Viertelende dann kaum etwas entgegenzusetzen. Zwei des Bonners Jackson-Cartwright getroffene Freiwürfe besiegelten den Ausgleich vor dem Schlussabschnitt (68:68, 30‘).

Wieder war es die deutlich höhere Konzentration, die den Vorteil auf Seiten der Ludwigsburger zurückbrachte: Radebaugh und Alkins eröffneten die letzten 10 Minuten jeweils mit einem Dreier, defensiv wurde noch einmal eine Schippe aufgelegt (8 Defensivrebounds in diesem Abschnitt). Trotzdem ließ man auch hier weiterhin zu viele einfache Punkte und dadurch einen 0:5 Lauf der Gäste zu. Rawle Alkins – der dann mit einem Dunk ein Ludwigsburger Machtwort sprach (82:79, 38‘) – erwies sich im Schlussabschnitt als X-Faktor des Schwaben-Spiels: Bis dahin mit lediglich 3 Zählern auf dem Konto, holte er energietechnisch noch einmal alle Reserven aufs Parkett und erzielte in den letzten zehn Minuten 11 Punkte für die Barockstädter. Die Fahrigkeit des Bonner Spiels schickte dann drei Mal in Folge Justin Simon an die Linie, der alle ihm zugesprochenen Würfe sicher verwandelte und am Ende für eine 5 Punkte-Führung und den damit hart erarbeiteten 91:86 sorgte.

Die MHP RIESEN Ludwigsburg überzeugten an diesem Abend vor allem mit mehr Nervenstärke als zuletzt von der Freiwurflinie (18/21) und trafen deutlich besser aus der Distanz (48 3P%). Während die Telekom Baskets Bonn zwar das Rebound Duell mit 30:37 deutlich für sich entscheiden, agieren sie nach gezogenen Fouls zu unkonzentriert (57 FT%) und verlieren zu häufig den Ball (19 TO). Besonders Jonah Radebaugh (24 Punkte) und Justin Simon (21) stechen an diesem Nachmittag mit neuen persönlichen Bestleistungen in der easyCredit Basketball Bundesliga hervor. Jordan Hulls verpasst mit 11 Punkten und 9 Assists nur knapp ein Double-Double.

 

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Am Mittwoch steht für die Barockstädter die nächste internationale Herausforderung und ein damit verbundener echter Gradmesser in der Basketball Champions League an: Lenovo Tenerife ist am 27. Oktober zu Gast am Neckar. Beide Mannschaften konnten sich bislang jeweils sowohl auswärts gegen BC Prometey, als auch zuhause gegen Dinamo Sassari durchsetzen. Die MHP RIESEN liegen dank deutlicheren Siegen aktuell als Gruppenerster in Front – das Duell gegen die Spanier in der MHPArena um 20.00 Uhr am Mittwochabend entscheidet, ob es dabei bleiben wird. Tickets für die Partie gibt es im Onlineshop auf riesen-tickets.de.

Statements

Tuomas Iisalo | Headcoach Telekom Baskets Bonn:
„Glückwunsch an John Patrick und seine Mannschaft: Ludwigsburg hat ein sehr gutes Spiel gespielt. Wir hatten in der ersten Halbzeit ein paar Probleme mit der Identifizierung der verschiedenen Spielertypen – zum Beispiel dem Unterschied zwischen Hulls, Simon und Radebaugh und wie man diese dann verteidigen muss. Da haben wir in der ersten Halbzeit keinen wirklich guten Job gemacht. Im dritten Viertel hatten wir dann zunächst große Schwierigkeiten, aber schon wie in jedem Spiel in dieser Saison immer weiter gekämpft und uns damit ins Spiel zurück gebracht und damit am Ende in eine Position, in der wir eine Chance hatten – zum ersten Mal auch in meiner Karriere – in dieser Arena zu gewinnen. Das hat dann allerdings leider wieder nicht geklappt. Die sechs getroffenen Freiwürfe und auch die hervorragende Dreierquote der gesamten Mannschaft war heute ein bisschen zu viel. Trotzdem war ich sehr zufrieden mit unserem physischen Spiel – wir haben mehr Rebounds geholt als Ludwigsburg, das sieht man nicht so oft.“
John Patrick | Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg:
„Das war ein hart umkämpftes Spiel. Im dritten Viertel – als wir mit +14 in Führung lagen – dachte ich, dass wir das Spiel haben. Aber, wie Tuomas gesagt hat, kämpft sich Bonn immer zurück; hat in der zweiten Hälfte des dritten Viertels glaube ich sieben Dreier getroffen. Die Konzentration insgesamt war heute allerdings hoch, wir haben wichtige Würfe getroffen und waren deutlich sicherer an der Freiwurflinie. Vor diesem Spiel waren wir eines der schlechtesten Freiwurfteams der Liga, heute waren es 18/21 – das ist ein gutes Signal. Aber man konnte auch sehen, dass wir nach dieser freien Woche ohne ein internationales Spiel viel mehr Power hatten. Das war wieder ein sehr wichtiger Sieg gegen eine starke Mannschaft. Ich bin stolz, dass wir trotz unserer Verletzungsprobleme die Partie für uns entschieden haben.“