Ludwigsburg unterliegt starken „Donnervögeln“

Category News Date 2019-10-12 EWE Baskets Oldenburg vs. MHP RIESEN Ludwigsburg 83:78

Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben am 3. Spieltag der Saison 2019/2020 in der easyCredit Basketball Bundesliga ihre erste Niederlage kassiert. Die Schwaben verloren das Auswärtsspiel bei den EWE Baskets Oldenburg 78:83.

Jaleen Smith (15 Punkte, 3 Rebounds) und seine Team-Kollegen mühen sich vergeblich: Gegen gut aufgelegte Oldenburger können die MHP RIESEN die Partie nicht siegreich gestalten. Foto: Ulf Duda.

Wenige Kilometer von der Nordseeküste entfernt, musste Headcoach John Patrick erstmals in dieser Saison sein Aufgebot verändern: David Brembly rückte für den verletzten Ariel Hukporti in den 12er-Kader. Er sollte am Abend sein Saisondebüt feiern können. Gleichwohl änderte sich an der Startaufstellung der Ludwigsburger aber nichts. Wie zuletzt standen Khadeen Carrington, Jaleen Smith, Nick Weiler-Babb, Thomas Wimbush und Hans Brase von Beginn an auf dem Parkett. Trotz der Kontinuität in der Anfangsformation erwischten die MHP RIESEN wie schon gegen Bonn einen schwachen Start. Früh sahen sie sich in Rückstand (8:2, 3. Spielminute). Doch wie gewohnt ließen sich die Patrick-Schützlinge nicht aus der Ruhe bringen, arbeiteten sich nach einer Auszeit ins Spiel und gestalteten das Geschehen weitestgehend ausgeglichen (25:22, 10.).

Während die Gäste im ersten Viertel zwar nicht die Kreise von Rickey Paulding und Rasid Mahalbasic einschränken konnten, letztlich aber dennoch auf Augenhöhe agierten, dominierten ab dem zweiten Spielabschnitt die EWE Baskets. Die MHP RIESEN mussten immer weiter – und bis auf 18 Zähler – abreißen lassen und zusehen, wie die Hausherren offensiv zauberten und defensiv der Partie ihren Stempel aufdrückten. Erst in der 18. Spielminute fanden die Ludwigsburger durch zwei Distanztreffer und viel Leidenschaft von Christian von Fintel wieder Zugriff zum Spiel, setzten aber bis zum Gang in die Kabinen nur noch wenige Akzente (50:38, 20.).

Boothe brilliert, Weiler-Babb verletzt sich, Ludwigsburg verpasst die Wende

Nach dem Seitenwechsel kamen die Schwaben dann mit Vollgas und vielen Punkten auf das Parkett der EWE ARENA zurück: 10 Zähler legten sie in Serie auf und zwangen Mladen Drijencic zu einer frühen Auszeit (50:44, 22.). Diese fruchtete zwar nur bedingt, doch Nathan Boothe, der mit 25 Zählern zum Topscorer werden sollte, fand nun seinerseits fulminant in die Partie und punktete nahezu nach Belieben, sodass nun Patrick zur nächsten Ansprache am Seitenrand gezwungen war – und in dieser die defensive Intensität bemängelte (60:50, 25.). Diese Intensität wurde in der Folge zwar wieder erhöht, Oldenburg bleib jedoch am Drücker und hatte spätestens in der 29. Spielminute den Kopf wieder frei: Die Hausherren zogen nach mehreren guten Aktionen in Korbnähe wieder auf 13 Punkte davon und bogen auf die Siegerstraße ein. Ludwigsburg haderte derweil mit der Verletzung von Nick Weiler-Babb, der unglücklich mit dem rechten Fuß umknickte und unter Schmerzen das Parkett verlassen musste. Eine genaue Diagnose der Verletzung des 23-Jährigen wird es erst in den kommenden Tagen geben (68:55, 30.).

Ohne den US-Amerikaner stemmten sich die Ludwigsburger auch im vierten Viertel mit allen Kräften gegen die drohende Niederlage. Doch wie schon in den ersten drei Spielabschnitten sorgten die Korberfolge der Gäste „nur“ für ein spannendes Spiel, nicht aber für den Ausgleich: Die EWE Baskets kontrollierten weiterhin das Geschehen, hielten die MHP RIESEN immer wieder auf Distanz und feierten – trotz einer weiteren Ludwigsburger Aufholjagd – am Ende den Sprung an die Tabellenspitze der easyCredit BBL.

Ludwigsburg verpasste selbigen Sprung aufgrund der 78:83-Niederlage zwar knapp, kann sich am kommenden Sonntag aber bereits das nächste Top-Duell auf Augenhöhe freuen. Am 20.10. kommt ratiopharm ulm zum Schwaben-Derby in die MHPArena (Tickets hier).

Statements und Stats

John Patrick: „Oldenburg war 35 Minuten deutlich besser. Ich bin stolz, dass wir am Ende gekämpft haben. Mit 5 Punkten hier zu verlieren, ist sicherlich nicht peinlich. Wir hatten ein Riesenproblem gegen Oldenburgs Vierer. Boothe und Schwethelm haben zusammen 40 Punkte gemacht. Die beiden waren schwer zu stoppen. Und: Kompliment an Oldenburg zu 30 Assists und für die Energie nach einem schweren Auswärtsspiel im EuroCup.“ 

Mladen Drijencic: „Das Ergebnis gibt nicht unbedingt den Spielverlauf wieder. Sowohl offensiv als auch defensiv haben wir über weite Strecken das Spiel kontrolliert. In einigen Phasen haben wir unseren offensiven Rhythmus verloren und dann zu früh den Abschluss gesucht. Unsere Analyse nach dem Istanbul-Spiel lautete: Wir brauchen mehr Stabilität im Spiel, mehr Physis und eine bessere Kontrolle über die Entscheidungen auf dem Feld. Das war heute ein Schritt in die richtige Richtung. Zudem habe ich gegen Ludwigsburg eine große Rotation gespielt.“

Für Oldenburg spielten: Nathan Boothe 25 Punkte, Philipp Schwethelm 15, Rasid Mahalbasic 10/11 Assists, Rickey Paulding 9, Justin Sears 8, Karsten Tadda 6, Kevin McClain 5, Braydon Hobbs 3, Gerry Blakes 2, Marcel Keßen und Robin Amaize.

Für Ludwigsburg spielten: Khadeen Carrington 21 Punkte, Jaleen Smith 15, Tanner Leissner 14, Nick Weiler-Babb 7, Jonas Wohlfarth-Bottermann 6, Christian von Fintel 6, Radii Caisin 5, Konstantin Konga 2, Hans Brase 2, Thomas Wimbush, Jairus Lyles und David Brembly.  

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