Meisterleistung gefordert und abgeliefert

Category News Date 2021-10-11 MHP RIESEN Ludwigsburg vs. ALBA BERLIN 74:62

Justin Simon war an diesem Abend das Maß aller Dinge auf Seiten der MHP RIESEN Ludwigsburg: 16 Punkte, 6 Steals, 5 Rebounds gingen alleine auf sein Konto. Foto: Tatjana Klee. 

Die MHP RIESEN Ludwigsburg bezwingen in einem hart umkämpften Topspiel den amtierenden Deutschen Meister ALBA BERLIN mit 74:62. Angetrieben von mehr als 2.800 Gelb-Schwarzen Zuschauern und einer entsprechend stimmungsvollen Kulisse erarbeiten sich die Schwaben einen verdienten Heimsieg am 3. Spieltag der jungen easyCredit Basketball Bundesliga Saison.

Mit Selbstbewusstsein aus dem Champions-League Heimsieg traten die MHP RIESEN am Sonntagabend zum MagentaSport Courtside live Spiel gegen ALBA BERLIN auf das Parkett der MHPArena. Die Partie startete zunächst mit Fehlwürfen auf beiden Seiten, bevor Luke Sikma den ersten Korbleger für die Gäste traf. Kapitän Jonas Wohlfarth-Bottermann ging daraufhin für seine Mannschaft voran und erarbeitete sich den Anschluss (2:2, 3‘). Die ersten 10 Minuten gestalteten sich daraufhin defensiv geprägt, ausgeglichen aber umkämpft und wurden dabei dem Charakter eines Topspiels absolut gerecht. Nach einer kurzzeitigen Führung der Berliner (4:8, 6‘), kämpften sich die MHP RIESEN weiter in die Partie. Ballgewinne waren nun an der Tagesordnung und endeten in einem sich über Freiwürfe (und dem damit verbundenen ersten Punkt in Gelb-Schwarz) durch Rawle Alkins (5:8) aufbauenden 6:0-Lauf für die Barockstädter.  Jordan Hulls mit einem Mitteldistanzwurf, Alkins mit den nächsten zwei Punkten zur ersten Führung für die Ludwigsburger, die Justin Simon mit dem Tip-In noch verlängert (11:8, 7‘). Aus der von ALBA-Headcoach Israel Gonzalez genommenen Auszeit kommen die Berliner mit einem 4:0-Lauf zurück, den John Patrick seinerseits direkt mit einem erneuten Time-Out unterbindet. Deutlich zu viele Turnover auf Seiten der Hauptstädter (8) und daraus verwandelte Chancen der Schwaben sorgen für die Führung zur ersten Viertelpause (17:15, 10‘).

Hohe Geschwindigkeit, viel Energie: Die MHP RIESEN starteten ebenso intensiv wie zuvor in die nächsten zehn Minuten. Jacob Patrick (3) und Jonah Radebaugh (5) sorgen für weitere Punkte auf Seiten der RIESEN, bevor Maodo Lo und Luke Sikma vorerst ein Berliner Machtwort sprechen und den Anschluss zumindest verkürzen (24:20, 12‘).  Nach einem weiteren Lay-Up von Justin Simon kommt es bei beiden Teams lange Zeit nicht zu lohnenden Abschlüssen. Einen Treffer durch Tim Schneider von jenseits der Linie kontert Jordan Hulls daraufhin mit dem 400. Dreier seiner easyCredit BBL-Karriere. Die Hauptstädter taten sich an diesem Punkt schwer eine Antwort auf die harte Defensive der RIESEN zu finden und ließen zusätzlich Jonah Radebaugh äußerst heiß laufen: Der lieferte innerhalb von nur 6 Minuten 8 Punkte ab (33:27, 16). Alle Gelb-Schwarzen Teammitglieder waren nun vollends im Spiel angekommen, erkämpften sich jeden Ball (zurück). Lukas Herzog war es dann, der nach einem meisterlichen Save zunächst zur 10-Punkte-Führung traf (37:27, 17‘), im Zusammenspiel setzten sich die Ludwigsburger daraufhin sogar auf einen 16-Zähler Vorsprung ab. Justin Simon kristallisierte sich zu diesem Zeitpunkt als bestimmend Gewalt auf dem Feld heraus, zog noch einmal ordentlich an und stand ebenfalls gegen Ende des Viertels bereits bei 12 Punkten (45:33).

Elektrisierende Kulisse & ungebrochener Teamgeist

Auch nach der Pause gestaltete sich das Spiel weiter absolut energiegeladen und ohne etwaige Geschenke auf beiden Seiten. Fünf Punkte in Folge durch Maodo Lo (50:40, 23‘) quittierte Headcoach John Patrick dann allerdings direkt mit einer Auszeit. Aus dieser kommend war es erneut Justin Simon, der mit einem Bilderbuch-Block ein Statement setzte (14‘). Die Berliner leisteten sich jedoch auch in diesem Viertel zu viele Turnover (7, insgesamt 19), davon 6 Steals der MHP RIESEN, arbeiteten sich aber trotzdem – auch aufgrund einer deutlich besseren Freiwurfquote als die Barockstädter (LUD 29%, BER 73%) – auf einen 5-Punkte-Rückstand zurück. Maodo Lo (8 Punkte in Q3), Luke Sikma (5) und Oscar da Silva (4) waren zu diesem Zeitpunkt maßgebend für das Berliner Spiel und ausschlaggebend für eine lediglich knappe Führung der Ludwigsburger zum Viertelende (58:53, 30‘).

Der enge Spielstand sorgte für eine hohe Spannung im Schlussviertel, die sich bei den Gelb-Schwarzen durch einen Feldtreffer plus Foul, sowie den respektive eingeheimsten Punkten durch Jonathan Bähre entspannte. Hustle-Plays unter dem Korb sorgen für Sicherheit: Stellvertretend dafür steht eine Ballrettung von Justin Simon in letzter Sekunde mit Anspiel auf Tremmell Darden, der den Korb sicher einnetzt. Die Berliner Offensive baute zu diesem Zeitpunkt quasi ausschließlich auf den (am Ende) spielübergreifenden Topscorer Luke Sikma (20 Punkte), was jedoch alleine nicht wirklich für eine Berliner Antwort ausreichte (65:57, 35‘). Einen Schlagabtausch beendete dann ein spielentscheidender Dreier von Jacob Patrick, der eine zweistellige Führung am Ende untermauerte (70:60, 38‘). Vor allem Veteran Tremmell Darden (8 Punkte in Q4) behielt bis zum Ende den Fokus und brachte mit seinem letzten Treffer das Schiff in den sicheren Hafen. Die Barockstädter nehmen so den zweiten Heimsieg, wichtige Punkte in der Tabelle und viel Selbstvertrauen mit in die neue Woche, bezwingen den amtierenden Deutschen Meister am Ende mit 74:62. Ausschlaggebend sind deutlich mehr genommene – und getroffene – Würfe der Ludwigsburger (67:55 Feldwurf-Versuche LUD:BER) und extrem viele Ballverluste auf Seiten des Gegners (23). Die MHP RIESEN erkämpfen sich bis zum Ende 15 Steals, von denen alleine Justin Simon 6 verantwortet. „Die Fans haben uns heute Abend elektrisiert. Coach Patrick wollte, dass wir aggressiv spielen und den Gegner attackieren – und genau das haben wir gemacht“, sagt der Topscorer nach dem Spiel im Interview bei MagentaSport.

Bereits am Dienstag reisen die Schwaben in die Ukraine, um sich am Mittwochabend im zweiten Vorrundenspiel der Basketball Champions League dem Qualifikanten BC Prometey zu stellen. Nach zweimaliger örtlicher Verschiebung findet das Spiel nun um 20.00 Uhr in Kiew statt. Zu verfolgen gibt es das Duell live und kostenlos für alle auf dem YouTube Kanal der Basketball Champions League. Für die nächste Partie in der easyCredit Basketball Bundesliga nehmen die RIESEN danach direkt den nächsten Roadtrip auf sich: Am kommenden Samstag, 16. Oktober (Tip-Off 18.00 Uhr) treffen sie auswärts auf die BG Göttingen.


Für Ludwigsburg spielten:

Justin Simon 16 Punkte (6 Steals, 5 Rebounds, 3 Assists) / Jonah Radebaugh (5 Rebounds) / Tremmell Darden 12 / Jacob Patrick 8 / Jordan Hulls 6 / Rawle Alkins 5 / Jonas Wohlfarth-Bottermann 4 / Lukas Herzog 4 / Yorman Polas Bartolo 3 / Jonathan Bähre 3 und David Walker.

Für Berlin spielten:

Luke Sikma 20 (6 Assists, 5 Rebounds) / Maodo Lo 15 (5 Assists) / Oscar da Silva 10 / Tim Schneider 8 / Jaleen Smith 3 (7 Rebounds) / Louis Oline 3 / Jonas Mattissek 3 / Yovel Zoosman, Malte Delow und Tamir Blatt.

Statements

Israel Gonzalez | Headcoach ALBA BERLIN:
Herzlichen Glückwunsch an Ludwigsburg zum Sieg - sie haben ein sehr gutes und intensives Spiel gemacht. Sie haben mit sehr viel Energie und einem ausgezeichneten Stil gespielt. Wir auf der anderen Seite haben heute nicht sehr gut gespielt. Wir haben in der ersten Hälfte vergessen, wie man offensiv Basketball spielt. Wir sind einfach nur drauf los gerannt, haben alle 1-gegen-1 Situationen im Spiel verloren. Das ist etwas, was wir definitiv verbessern müssen und wir müssen versuchen, härter zu sein. Wir befinden uns aktuell in einer schwierigen Situation: Viele Verletzte, keine Zeit zu trainieren und neue Spieler wirklich zu integrieren. Das wird etwas Zeit brauchen, aber wir müssen es bald tun - sowohl der easyCredit BBL- als auch der EuroLeague-Spielplan machen keine Pause. Beim nächsten Mal muss es auf jeden Fall besser laufen.
John Patrick | Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg:
Ich bin sehr stolz darauf, wie wir gespielt haben. Man konnte sehen, dass bei beiden Mannschaften die neuen Spieler etwas Schwierigkeiten hatten. Es war sehr intensiv: 15 Steals, 25 Deflections - also forcierte Ballverluste des Gegners. Es war nicht perfekt, aber ich bin sehr zufrieden. Freiwürfe müssen wir trainieren - obwohl wir dann häufig auch die Offensivrebounds geholt haben. Es ist sicherlich nicht einfach für ALBA BERLIN, die ihr letztes Spiel erst vor zwei Tagen gespielt haben, aber wir haben das gut ausgenutzt mit viel Druck und guter Verteidigung. Das ist ein sehr wichtiger Sieg für uns und unser Selbstvertrauen.