Mit Selbstvertrauen nach Bamberg

Category News Date 2021-05-22

Statement-Dunk! Statement-Spiel? Oscar da Silva und Jonas Wohlfarth-Bottermann möchten auch im dritten Aufeinandertreffen, gemeinsam mit dem formstarken Jamel McLean, die Zone kontrollieren. Foto: Tatjana Klee.  

Im Anschluss an die zwei erfolgreichen Ludwigsburger Heimauftritte wechselt die Viertelfinal-Serie zwischen Brose Bamberg und den MHP RIESEN ihren Schauplatz. Die Partien drei (und sofern nötig vier) steigen in Oberfranken. Mit der 2:0-Serienführung im Rücken und einer breiten Brust möchten die Schwaben bereits am Pfingstsonntag (23.05.2021, Tip-Off 15:00 Uhr) das Weiterkommen klarmachen.  

Am 30. April gastierten die MHP RIESEN Ludwigsburg schon einmal mit (vier) Matchbällen in der Hinterhand in Bamberg. Vor drei Wochen hätten sie sich mit einem Sieg in Franken vorzeitig den ersten Hauptrunden-Platz gesichert. Personell etwas dezimiert unterlagen die Schwaben im Foto-Finish 93:94, verwandelten dann aber den zweiten Matchball und wurden souverän Hauptrunden-Erster. An diesem Wochenende gastieren die Schwaben nun erneut in Oberfranken. Erneut haben sie mehrere Matchbälle, diesmal drei, auf der Habenseite.

Anders als beim letzten Gastauftritt werden die Barockstädter aber diesmal in Bestformation und mit noch breiterer Brust antreten können: Alle eingesetzten Akteure haben die bisherigen Playoff-Partien wohlbehalten überstanden und legten gemeinschaftlich den 2:0-Grundstein fürs Weiterkommen. Während im ersten Spiel eine gute Leistung zum Erfolg führte (83:69), bewegte sich die zweite Partie am Freitagabend (86:83) bis in die Schlusssekunden auf des Messers Schneide. Bamberg nahm mehr Würfe (64/65), pflückte mehr Rebounds (33/38) und verteilte mehr Assists (16/18): Obwohl die Ludwigsburger einen gebrauchten Tag erwischten und die Bamberger nahe dem Optimum spielten, gingen die MHP RIESEN als Sieger aus einem Duell auf Augenhöhe hervor.

Beide Kontrahenten blicken mit entsprechend geteiltem Blick auf das zweite Spiel zurück: Die Ludwigsburger haderten phasenweise mit ihrer Leistung, können aber zufrieden sein, dass auch eine solche Performance zum Sieg führte. Die Bamberger brachten ihr volles Potential aufs Parkett, mussten aber ohne Erfolgserlebnis und möglicherweise einer Portion Frust die Heimreise antreten. In der Best-of-Five-Viertelfinal-Serie sind die Franken zum Siegen verdammt, während die Schwaben mit einem Mix aus Motivation und Lockerheit nach Bamberg reisen. Direkt der erste Matchball soll verwandelt werden, um eine möglichst lange Regenerationspause vor dem (möglichen) Halbfinale zu gewährleisten. Andererseits können die Ludwigsburger ohne Druck aufspielen: Sollte es eine Niederlage setzen, würden zwei weitere Gelegenheiten fürs Weiterkommen vorhanden sein. Organisatorisch sind die Ludwigsburger für zwei Spiele in der Fremde vorbereitet. Lieber wären allen Beteiligten aber die anfallenden Stornokosten des Teamhotels aufgrund einer vorzeitigen Abreise. Das erste Etappenziel ist nun auf alle Fälle zum Greifen nah.

Entscheidet die Körperlichkeit Spiel 3?

Nach den Erfolgsfaktoren Offensivrebounds (20 / Spiel 1) und Distanzwurfquote (41.7 3P% / Spiel 2) könnte die Physis im dritten Aufeinandertreffen über Sieg oder Niederlage entscheiden. Headcoach John Patrick analysierte bereits unmittelbar nach Spielende, dass die Franken ein Mehr an Körperlichkeit aufs Parkett gebracht und damit von der 20. bis zur 38. Minute das Geschehen erfolgreich bestimmt hatten. Seine Schützlinge waren zwar intensiv ins Spiel gestartet, Yorman Polas Bartolo, Oscar da Silva und Jordan Hulls agierten aber foulbedingt gehemmt, Jonas Wohlfarth-Bottermann und Andrew Warren fanden derweil nicht in ihren Rhythmus. Ihre Gegenüber – David Kravish (17 Punkte, 9 Rebounds), Christian Sengfelder (16, 4), Alex Ruoff (12, 4, 5 Assists) und Bennet Hundt (11, 1, 3) – wussten die Gelegenheiten für sich zu nutzen, weshalb im dritten Aufeinandertreffen ein ähnlicher „Abnutzungskampf“ zu erwarten ist. Bamberg möchte mit dieser Herangehensweise und dem Jetzt-erst-recht-Prinzip das Duell abermals ausgeglichen gestalten, nun aber gewinnen. Ludwigsburg hat sich die Rückkehr zur physischen Herangehensweise, zum Bestimmen der aus dem kompletten Saisonverlauf bekannten Intensität und die Fokussierung auf die eigene Offensive zum Ziel gesetzt.

MagentaSport-Dreigestirn und Free-TV

Wie man das Blatt dreht und wendet: Das sonntägliche Duell dürfte zu einem sehenswerten und spannenden Leckerbissen werden. Dieser wird, wie schon das erste Aufeinandertreffen am zurückliegenden Mittwoch, von einem medialen Zweigestirn begleitet: Sowohl MagentaSport als auch SPORT1 übertragen die Partie, mit gewohnt exklusiven Inhalten und einer Rundum-sorglos-Berichterstattung bei Ersterem, ab 14:45 Uhr respektive 15:00 Uhr. Für den Kommentar aus Oberfranken wird sich Christoph Stadtler verantwortlich zeichnen. Assistiert wird er von Moderator Holger Speckhahn und Bastian Doreth.

Zahlenspiele zum Playoff-Viertelfinale, Spiel 3

32 – Punkte erzielten die Ludwigsburger Korbjäger, allen voran Jamel McLean, sowohl im ersten als auch im zweiten Playoff-Spiel in der Zone. Die RIESEN legten also Zahlen auf, die das Spielfeld breit machten und den Distanzschützen Freiheiten ermöglichten.

5 – Double-Doubles hat Jaleen Smith in dieser Saison bereits aufgelegt. In Spiel zwei unterstrich der US-Amerikaner am Freitag einmal mehr seine Qualitäten (17 Punkte / 10 Assist) – und verdeutlichte seine Wichtigkeit im schwäbischen Spiel.

3 – persönliche Karriere-Meilensteine der easyCredit BBL-Historie könnten am Pfingstsonntag erreicht werden. Jordan Hulls benötigt noch 13 Punkte, um die 2.000-Zähler-Hürde zu überwinden, Jamel McLean noch drei Zähler für die 1.500-Punkte-Schallmauer und Jonas Wohlfarth-Bottermann fehlen noch zwei Rebounds bis zum 1.000 Abpraller seiner Karriere.

Infos

Brose Bamberg vs. MHP RIESEN Ludwigsburg

Sonntag, 23.05.2021, Tip-Off 15:00 Uhr

brose Arena, Forchheimer Straße 15, 96050 Bamberg

live auf MagentaSport / SPORT1

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