RIESEN beweisen längeren Atem

Category News Date 2022-03-19 Veolia Towers Hamburg vs. MHP RIESEN Ludwigsburg 75:79

Die Partie des 26. Spieltags in der easyCredit BBL stand im Zeichen der internationalen Woche gegen Rassismus: UNITED AGAINST RACISM! Foto: Dennis Fischer. 

Im vierten Spiel innerhalb von 8 Tagen erarbeiten sich die MHP RIESEN Ludwigsburg einen 75:79-Auswärtssieg gegen defensivstarke Hamburg Towers. In einer intensiven Partie liefern sich beide Teams einen Schlagbtausch, den die Barockstädter dank einer starken Schlussphase und eines treffsicheren Jordan Hulls am Ende für sich entscheiden. Topscorer der Partie an der Elbe wird Jonah Radebaugh mit 17 Punkten und 6 Rebounds.

Vor Beginn der Partie setzten beide Teams gemeinsam mit der easyCredit Basketball Bundesliga im Rahmen der internationalen Woche gegen Rassismus ein Zeichen für Vielfalt, Toleranz und Respekt – auf und abseits des Parketts. Die Botschaft beider Mannschaften in Hamburg und in allen weiteren Hallen am 26. Spieltag: UNITED AGAINST RACISM!

Für das vierte Spiel in acht Tagen und das sechste in den letzten 14 ging es für die MHP RIESEN Ludwigsburg an diesem Wochenende in den hohen Norden für ein Defensiv-Matchup zu den Hamburg Towers: Die Schwaben und die Hanseaten berauben die Gegner der meisten Bälle (8.8 respektive 8.3 Steals pro Partie), zwingen die Gegner von allen Teams der BBL zu den meisten beziehungsweise drittmeisten Ballverlusten. Beide Teams traten dabei mit dezimiertem Aufgebot an: Die Towers mussten auf Zach Brown (Fußverletzung) und Trevon Bluiett verzichten, während bei den MHP RIESEN Ethan Happ erkältungsbedingt die Reise in die Hansestadt nicht angetreten hatte und Tremmell Darden (Muskelverletzung) ebenfalls aussetze.

Entsprechend intensiv gestaltete sich die Partie von Anfang an: Die Gelb-Schwarzen starteten stark und Tekele Cotton netzte zum Auftakt direkt aus der Distanz ein. Mit viel Energie setzten die MHP RIESEN sich – maßgeblich durch starke Arbeit am Korb von Jonas Wohlfarth-Bottermann – sogleich ab (10:3, 2‘). Doch die Hamburger wollten sich vor fast vollbesetzter Halle in ihren eigenen vier Wänden nicht so schnell abschreiben lassen und beantworteten ihrerseits mit einem 6:0-Lauf, auf den hin Headcoach John Patrick die erste Auszeit nahm. Trotzdem brachte ein And-One von Spielmacher Justus Hollatz die Gastgeber infolgedessen in Führung (12:10, 4‘). Früh im Spiel mussten die Schwaben bereits auf ihren Kapitän verzichten, der mit drei Fouls belastet auf der Bank platznehmen musste. Erst ein Distanztreffer von Jonah Radebaugh unterbricht von Ludwigsburger Seite den insgesamt 13:0-Lauf der Türme, woraufhin sich die Schwaben zumindest noch einmal bis auf 1 Zähler heranarbeiten (16:15, 8‘). 6 Turnover und eine überragende Hamburger Feldtrefferquote (69 FG%) reichten jedoch nicht, um nach den ersten 10 Minuten die Oberhand zu gewinnen (24:17, 10‘).

Nach einer Verschnaufpause zogen beide Teams noch einmal an und lieferten sich nun einen wahren Schlagabtausch auf dem Feld: Während die Hamburger weiterhin vor allem an den Bretten hart arbeiteten, behaupteten sich die Barockstädter nun entschiedener in der Zone und über den Fastbreak. Jonah Radebaugh lieferte wichtige Punkte für den Anschluss (insgesamt 12), Lukas Herzog netzt in dieser Phase entscheidende Punkte ein und brachte die Patrick-Garde sogar wieder bis auf 2 Zähler heran (32:30, 7‘). Die starken Trefferquoten der Hanseaten hielten jedoch weiter an, weshalb die Ludwigsburger diese trotz des Viertelgewinns noch immer nicht überholen konnten. Probleme bereitete vor allem Seth Hinrichs, der insgesamt 4/5 aus der Mitteldistanz einnetzte, sowie Justus Hollatz, der entscheidende Vorlagen in der Hamburger Offensive lieferte (39:34, 30‘).

Beide Mannschaften konzentrierten sich nach dem Gang in die Kabinen auf die Arbeit in der Zone, wobei die Hamburger auch weiterhin ihr Glück aus der Distanz versuchten und von dort sogar drei Mal so oft abdrückten wie die Schwaben. Der Erfolg blieb jedoch weitestgehend aus und die Barockstädter arbeiteten sich nun Stück für Stück an die Gastgeber heran. Mit einem energiereichen Dunking brachte Justin Simon dann auch vollends die Ludwigsburger Energie zurück aufs Spielfeld und setzte einen wichtigen Impuls für die entscheidende Phase des Spiels (47:43, 25‘). Über den Fastbreak kamen die MHP RIESEN nun immer wieder zu Punkten und arbeiteten sich vor dem Schlussabschnitt noch einmal entscheidend heran. Jacob Patrick netzte dann noch den wichtigen Distanztreffer in letzter Sekunde für einen minimalen Rückstand ein (58:56, 30‘).

 

Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an

 

Ein Beitrag geteilt von MHP RIESEN Ludwigsburg (@mhp_riesen)

Die Barockstädter setzten im Schlusssprint nun zum Überholmanöver an: Yorman Polas Bartolo sicherte erneut das defensive Ende, während Justin Simon (7 Punkte in Q4) und Jordan Hulls (11 Punkte in Q4) in der Offensive von Jonah Radebaugh übernahmen. Simons getroffene Freiwürfen brachten den Schwaben dann endlich die lang ersehnte erste Führung seit dem ersten Viertel zurück (67:68, 35‘). Die insgesamt 9 Turnovers der letzten 15 Spielminuten wurden Türmen nun zum Verhängnis und brachten sie in einen leichten Rückstand, für dessen Aufholen den Hanseaten nach dem intensiven Spiel in den ersten 35 Minuten am Ende die Kraft fehlte. Die MHP RIESEN Ludwigsburg blieben in der entscheidenden Phase des Spiels konzentriert, sicherten sich so den wichtigen Sieg im Rückspiel und festigen damit ihre Platzierung unter den besten acht Teams der easyCredit Basketball Bundesliga.

Für die Barockstädter geht es am Sonntag zurück nach Ludwigsburg, wo sich die Mannschaft um Headcoach John Patrick auf das Entscheidungsspiel in Istanbul zur Wochenmitte vorbereitet: Am Mittwoch, 23. März um 18.00 Uhr deutscher Zeit treffen die MHP RIESEN im finalen Spiel der Gruppe I nach etwas mehr als einer Woche erneut auf Galatasaray Nef, die sich nach der Niederlage gegen JDA Dijon und dem damit verbundenen Ausscheiden im internationalen Wettbewerb von Headcoach Ekrem Memnun getrennt haben und sich vor heimischer Kulisse noch einmal stark präsentieren wollen. Mit einem Sieg würden sich die Gelb-Schwarzen in der Runde der besten 16 der Basketball Champions League sichern, im Falle einer Niederlage müssten die Ludwigsburger auf Schützenhilfe der im eigenen Wohnzimmer agierenden Israelis hoffen, die ihr Rückspiel gegen die Franzosen zur gleichen Zeit austragen.

 

Nächstes Heimspiel

Gemäß der neuen Coronalandesverordnung können die MHP RIESEN zum kommenden Heimspiel gegen die Basketball Löwen Braunschweig am Sonntag, 27. März 2022 um 15.00 Uhr erneut bis zu 2.700 Fans in der MHPArena begrüßen. Tickets für die Partie am nächsten Wochenende können alle Fans unter riesen-tickets.de oder über die weiteren bekannten Vorverkaufsstellen erwerben.

 

Für Ludwigsburg spielten:

Jonah Radebaugh 17 (6 Rebounds) / Jordan Hulls 16 / Justin Simon 15 (5 Assists) / Lukas Herzog 8 / Jacob Patrick 6 / Jonas Wohlfarth-Bottermann 6 (6 Rebounds) / Tekele Cotton 6 / Yorman Polas Bartolo 3 (7 Rebounds) / James Woodard 2 / Jonathan Bähre und Johannes Patrick.

Für Hamburg spielten:

Seth Hinrichs 19 Punkte (11 Rebounds) / Max Dileo 13 / Maik Kotsar 11 (11 Rebounds) / Justus Hollatz 10 (11 Assists) / Lukas Meisner 9 / Robin Christen 9 / Jalon Brown 2 / Caleb Homesley 2 und Eddy Edigin.

Statements

Pedro Calles | Headcoach Hamburg Towers:
„Wir hatten im letzten Viertem massive Probleme den Ball festzuhalten und haben deshalb am Ende den kürzeren gezogen. Wie bereits erwähnt haben uns vor allem die drei Dreier in Folge durch Jordan Hulls, zwei davon entgegen der Verteidiger, weh getan. Dazu die Punkte von [Justin] Simon und [Yorman Polas] Bartolo zu einem 11:0-Lauf, die das komplette Momentum des Spiels verlagert haben. Alles in allem haben wir das Spiel über einen guten Job gemacht – bis auf die 16 Turnover. Wir wussten, dass Ludwigsburg hart spielt und wir auf den Ball aufpassen müssen. Hier haben wir zu viele Fehler gemacht und sie im Fastbreak durchkommen lassen. Meine Glückwünsche an dieser Stelle noch zum Sieg.“
John Patrick | Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg:
„Nach einem guten Start und dem dritten Foul von [Jonas] Wohlfarth-Bottermann hat Hamburg einen 13:0-Lauf hingelegt. Es war ein schweres Spiel: Beide Mannschaften kämpfen mit Verletzungen, Erkältungen und der Doppelbelastung im Spielplan. Wir haben mit Jordan Hulls – der drei Dreier getroffen hat – und einer exzellenten Defense gegen Ende dann einen Weg gefunden, die Partie zu drehen. Das war heute ein Schwergewichtskampf auf beiden Seiten, ein sehr intensives Spiel auf hohem Niveau. Ich bin stolz und erleichtert, dass wir hier in dieser Atmosphäre gewinnen konnten.“