RIESEN-Lupe: DeWayne Russell

Date 2023-12-26

18,3 PpS/ 7,0 ApS / 3,1 RpS

Foto: Ulf Duda. 

14 Schriftzeichen für den Namen des Mannes, der im Team der EWE Baskets Oldenburg der Leader und Go-to-Guy ist: DeWayne Russell. Topscorer, Topvorlagengeber, Top-Mann – sowohl aus Sicht der Fans als auch von Headcoach Pedro Calles. Denn der 29-jährige US-Amerikaner ist die Lebensversicherung der Niedersachsen, der wesentliche Grund für den Erfolg der Oldenburger. Im heliozentrischen Baskets-System ist er die Sonne, alles dreht sich um den quirligen Guard aus Philadelphia, auch wenn das gar nicht mehr unbedingt so sein sollte. Schließlich trug der Erfolg des Vorjahres (Hauptrunden-Platz vier, Pokal-Finale) vor allem die Handschrift Russells. Dann kamen die Playoffs, dann kamen die MHP RIESEN Ludwigsburg und der Sweep im Viertelfinale – und die Erkenntnis, dass es ein breiteres Führungsteam als den Ein-Mann-Weezy bedurfte.

Nachdem Charles Manning Jr. den Konterpart bilden sollte (aktuell aber verletzt ausfällt) und Geno Crandall gut in Form (aber noch nicht endgültig angekommen ist), macht Russell aktuell notgedrungen das, was er bereits in der Vorsaison machte: Im Alleingang seine Mannschaft zu zahlreichen Siegen führen. Deshalb holte ihn Calles nach Oldenburg, deshalb holte ihn Tuomas Iisalo vor einigen Jahren nach Crailsheim, deshalb wurde er in der vergangenen Spielzeit als bester Offensivspieler der easyCredit BBL ausgezeichnet. Russell trifft Würfe, die nahezu unmöglich scheinen und ist immer bereit, wenn es drauf ankommt. Die besondere Wertigkeit liegt darin, dass der US-Amerikaner ein unglaublich gutes Auge für seine Mitspieler hat. Hierdurch kann er per Drive zum Korb Abschlüsse für sich selbst und für (dann) besser positionierte Mitspieler finden – und weiß zudem das Pick-and-Roll mit den Big Men stets gewinnbringend zu nutzen.

Das Talent des 1,80 Meter großen und lediglich 71 Kilogramm schweren US-Amerikaners ist in Deutschland nicht nur bekannt, sondern seit vielen Jahren beheimatet. Lediglich in seiner Rookie-Saison in Europa (Nancy) und zwischenzeitlich (Treviso) lief Russell west- und südlich der Bundesrepublik auf. Ansonsten dominierte er in Crailsheim und in Oldenburg. Während seine zweite Spielzeit im hohen Norden aktuell statistisch leicht schwächer als sein Debüt-Jahr ist, war es andernorts stets anders – Russell trumpfte auf und sprang dann aufs nächste Level. Im kommenden Sommer wird dies nicht so sein. Nicht etwa, weil Russell sich nicht lukrativere Angebote erspielen würde, sondern die Oldenburger bereits im vergangenen Frühjahr Nägel mit Köpfen machten. Der Fanliebling hat noch Vertrag bis Sommer 2025.

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