RIESEN überragen SKYLINE(ERS)

Category News Date 2021-12-16 MHP RIESEN Ludwigsburg vs. FRAPORT SKYLINERS 95:67

Ging an diesem Abend erneut als Leader auf dem Feld voran: Jonah Radebaugh. Foto: Pressefoto Baumann. 

Die MHP RIESEN Ludwigsburg demonstrieren am Mittwochabend ein deutliches Machtverhältnis: Gegen die FRAPORT SKYLINERS feiern die Schwaben zur Wochenmitte, angespornt von der Kulisse von 750 zugelassenen Zuschauern in der MHPArena, einen deutlichen 95:67-Heimerfolg. Topscorer wird an diesem Abend ein überragender Jonah Radebaugh mit 25 Punkten.

Die Niederlage am Samstagabend bei den HAKRO Merlins in Crailsheim galt es in diesen Tagen schnell zu verdauen, denn bereits am Mittwoch stand – diesmal in heimischer Halle und zurück vor 750 Fans – das nächste easyCredit Basketball Bundesligaspiel auf dem Programm. Zur Wochenmitte fanden sich die FRAPORT SKYLINERS in der MHPArena ein, die aktuell im unteren Tabellendrittel rangieren und für die es im Kampf gegen den Abstieg auf jeden Punkt ankommt. Im Vorfeld getroffenen von verletzungsbedingten Ausfällen reisten die Gäste entsprechend dezimiert und mit geschmälertem Aufgebot vom Main an den Neckar.

Auch wenn der erste Ballbesitz dann erst einmal den Frankfurtern gehörte, mündete dieser in einem Fehlwurf und bescherte den MHP RIESEN Ludwigsburg durch das heiße Händchen von Jonah Radebaugh zunächst einen starken 6:0-Auftakt in die Partie. Obwohl Frankfurts Kapitän Quantez Robertson die ersten Punkte für sein Team machte, um diese im Spiel zu halten, war nun auch Jordan Hulls wieder erfolgreich in Gelb-Schwarz unterwegs (8:5, 5‘). Auf den verpassten Anschluss über – vergebene – Freiwürfe von Lukas Wank folgte zwar erst ein Ludwigsburger Ballgewinn, direkt darauf allerdings der -verlust und die Fastbreakpunkte der Gäste. Überrascht von der Stärke dieser (sowohl offensiv als auch defensiv) an den Brettern gaben die Barockstädter ihre Führung an die SKYLINERS ab, bei denen Felix Hecker den wichtigen Distanztreffer traf (8:10, 7‘). Während bis zu diesem Zeitpunkt verhältnismäßig wenig Punkte fielen, nahm die Partie nun an Fahrt auf: Über die schnelle Reaktion von Justin Simon verwandelte Lukas Herzog den sicheren Korbleger und das Vierpunktspiel zum erneuten Ausgleich (11:11, 9‘). Mit einem Distanztreffer durch Len Schoormann und die direkt als Antwort folgenden Punkte von Yorman Polas Bartolo beendeten die beiden Kontrahenten die ersten zehn Minuten. Bereits hier deutete sich an, was zum Thema des Spiels werden sollte: Die soliden Trefferquoten der Schwaben, deren forcierte Turnover und daraus generierte Steals, sowie das starke Rebounding der Gäste (5:15).

Nach der ersten Verschnaufpause eröffnete Frankfurter Matt Haarms für diese das zweite Viertel, bevor die Schwaben ordentlich auf das Gaspedal traten und einen 9:0-Lauf hinlegten (22:16, 12‘). Ein erneuter Dreier von Schoormann bringen die Gäste noch einmal nach vorne, doch immer wieder sind es vor allem Jordan Hulls (5 Punkte in Q2) und ein – wie bereits gegen Braunschweig – auftrumpfender Jonah Radebaugh (10), die der Gegner an diesem Abend nicht zu stoppen weiß und respektive für reichlich gelb-schwarze Punkte und vor der Halbzeit eine 17-Punkte-Führung sorgen, die nur in letzter Sekunde mit einem „Buzzer Beater“ durch Rasheed Moore auf Seiten der Frankfurter noch verkürzt werden konnte (46:32, 20‘). Die Gäste verzeichneten weiterhin insgesamt aber vor allem defensiv fast doppelt so viele Rebounds wie die Schwaben (13:25), dafür allerdings auch Turnover in gleichem Maße (10:18).

Jordan Hulls eröffnete nach dem Gang in die Kabinen mit einem Dreier die zweite Hälfte für die Barockstädter, in der sie zwar auch weiterhin die Dominanz der Frankfurter unter den Körben vor allem körperlich nicht ausgleichen konnten, aber stetig weiter Druck machten. Sie erzwangen von den Gästen weiterhin Ballverlust über Ballverlust und konnten diese zu ihrem Vorteil nutzen, um auch in diesem Spielabschnitt die Oberhand zu behalten. Immer noch taten sich die SKYLINERS schwer im Umgang mit Jonah Radebaugh, für dessen Größe und Schnelligkeit sie in ihrem Kader auch aufgrund ihrer Verletzungsausfälle keinen geeigneten Gegenspieler fanden. Während Len Schoormann nun fast alleine die Offensive der Frankfurter stellte, versetzte vor allem die Ludwigsburger Rotation mit Polas Bartolo, Herzog und Alkins dieser immer wieder Stiche. Obwohl der bis dato unauffällige Felix Hecker als Joker mit 3/4 Distanztreffern die Punkteausbeute der Gäste ausbesserte, war es erneut Jonah Radebaugh, der vor dem Schlussabschnitt ebenfalls von jenseits der 6.57m-Linie einnetzte und die Schwaben mit 20 Zählern in Führung brachte (72:52).

Während Rasheed Moore für die Gäste zum Auftakt in die Endphase punktete, ließ Tremmell Darden im Zusammenspiel mit James Woodard diesen keine Verschnaufpause (76:54, 32‘). Justin Simon übernahm daraufhin von ihm den Staffelstab und machte bereits zu diesem Zeitpunkt mit dem Dunk zum 80:54 den buchstäblichen Deckel auf die Partie (34‘). Erst ein getroffener Dreier durch ihre Kapitän Robertson erlöste die Frankfurter dann von einem 10:0-Lauf der Schwaben (82:54, 36‘). Während Radebaugh sich in der Schlussphase erholen konnte, übernahm an diesem Punkt Rawle Alkins für insgesamt 8 Punkte. Auch Jacob Patrick drehte als Sahnehäubchen auf der Partie noch einmal auf (5 Punkte, 100 3P%) und vermeldete damit den deutlichen 95:67 Endstand.

Obwohl die Gäste ihre körperliche Überlegenheit unter den Körben klar zu ihrem Vorteil nutzen, üben die Ludwigsburger Guards auf die kleine Rotation der Frankfurter an anderer Stelle entsprechenden Druck aus. Die FRAPORT SKYLINERS entscheiden das Reboundduell am Ende mit 25:43 für sich, müssen allerdings auch insgesamt 34 Ballverluste in der MHPArena verzeichnen. Mit insgesamt 20 Steals nach 40 Minuten erneuern die Schwaben an diesem Abend ihren eigenen easyCredit Basketball Bundesliga Rekord von 2007 (damals noch EnBW Ludwigsburg auswärts gegen Nürnberg). Jonah Radebaugh verdient sich am Ende redlich den Titel als Topscorer der Partie und der Gelb-Schwarzen mit 25 Punkte, 4 Rebounds, 4 Assist und 1 Steal: „Wir haben sie kein Selbstvertrauen aufbauen lassen. Die Frankfurter sind eine Mannschaft voller junger Spieler, die reinkommen und hart spielen. Wir wollten sie von Beginn an in der Partie keinen Fuß fassen lassen und das haben wir denke ich geschafft.“

 

Für Ludwigsburg spielten:

Jonah Radebaugh 25 Punkte / Rawle Alkins 14 / Jordan Hulls 13 (5 Assists, 4 Steals) / Jacob Patrick 11 / Yorman Polas Bartolo 9 / Tremmell Darden 7 (4 Steals) / Justin Simon 7 (3 Steals) / Lukas Herzog 5 / James Woodard 2 / Jonathan Bähre 2 / Jonas Wohlfarth-Bottermann und Johannes Patrick.

Für Frankfurt spielten:

Len Schoormann 17 Punkte (7 Rebounds) / Quantez Robertson 13 / Rasheed Moore 11 (7 Rebounds) / Felix Hecker 9 / Lukas Wank 6 (5 Rebounds) / Lorenz Brenneke 6 / Brooks DeBischopp 3 (6 Rebounds) und Matt Haarms 2 (7 Rebounds).

Statements

Diego Ocampo | Headcoach Fraport Skyliners:
„Zunächst einmal möchte ich den Ludwigsburgern gratulieren: Sie haben ein sehr gutes Spiel gemacht – offensiv wie defensiv. Wir haben so viel getan, wie wir konnten und so gut wir es konnten. Im ersten Viertel haben wir gut verteidigt und mit einer guten Intensität gespielt. Mache Turnover passieren einfach. Im zweiten Viertel haben wir verteidigt, ohne wirklich Druck auf den Ball auszuüben und haben keine Wege zum Passen gefunden. Diese Fehler auf diesem Level zu machen ist wirklich hart. Wir könnten nach einer Millionen Ausreden suchen, aber das will ich nicht. Wir können besser spielen und das ist meine Aufgabe. Ich denke im dritten und vierten Viertel haben wir uns mehr oder weniger gleich angestellt, haben in der Offensive nicht gut umgesetzt, was wir hätten machen müssen. Es gibt einfach keine Ausreden und wir können das besser. Am Sonntag müssen wir das Blatt wenden, unseren Kopf klar kriegen und einen guten Job machen.“
John Patrick | Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg:
„Unser erstes Viertel war eher durchschnittlich. Die Frankfurter haben uns an den Brettern das gesamte Spiel über dominiert und am Ende 18 mehr Rebounds als wir, 18 Offensivrebounds insgesamt. Coach Ocampo hat das zwar nicht gesagt, aber es fehlen ihnen alle Guards – Cherry, Donaldson. McLean ist verletzt, dazu noch weitere Verletzungen wichtiger Spieler. Der Druck, den wir gemacht haben, war auch deshalb sehr effektiv. Wir haben mit einem sehr kleinen Line-Up gegen ein großes Team gespielt, um eben diesen Druck aufzubauen. Trotzdem müssen wir besser Rebounden. Es ist natürlich gut, wieder zurück auf der Siegstraße zu sein, nach der schmerzhaften Niederlage gegen Crailsheim. Heute haben wir fast 40 Minuten „gepresst“. Unsere Starting 5 hatte ein wenig Probleme, aber wir unsere Bankspieler und die Jüngeren mit ins Spiel gebracht haben – zum Beispiel Yorman, Lukas und Jacob – konnten wir unsere Führung ausbauen. Kompliment trotzdem an Frankfurt, dass sie trotz ihrer Verletzungsprobleme so hart gespielt haben und uns unter dem Korb besiegt haben. Was uns angeht, können wir damit nicht wirklich zufrieden sein, wenn wir am Sonntag auf den FC Bayern treffen.“