Justin Simon mit dem Alley-Oop Dunk zur finalen Punkteausbeute von 22 Zählern. Foto: Pressefoto Baumann.
Die MHP RIESEN Ludwigsburg entscheiden am Sonntagabend ein intensives Spiel gegen die Basketball Löwen Braunschweig mit 90:72 für sich. Mit dezimiertem Aufgebot kämpfte sich die Mannschaft von John Patrick vor 1.923 Zuschauern nach einem verhaltenen Start zurück in die Partie und zeigte gegen die Niedersachsen eine starke Teamleistung, die sich am Ende bezahlt macht. Topscorer des Spiels ist Justin Simon mit 22 Punkten, 8 Rebounds und 5 Steals.
Die MHP RIESEN Ludwigsburg beschlossen mit der Partie am Sonntagnachmittag gegen die Basketball Löwen Braunschweig eine fordernde Woche vor heimischer gelb-schwarzer Kulisse. Am 27. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga reisten die Niedersachsen von der Oker an den Neckar, um den Schwaben trotz reduziertem Aufgebot Paroli zu bieten. Die Löwen traten dabei ohne den langzeitverletzten Robin Amaize und die beiden Topscorer David Krämer (Sprunggelenk) und Tookie Brown (Oberschenkel) an, während die Barockstädter krankheitsbedingt auf Yorman Polas Bartolo, Jonathan Bähre und Tekele Cotton verzichten. James Woodard nahm aufgrund der „Ausländerregelung“ im nationalen Wettbewerb an diesem Nachmittag ebenfalls auf der Bank Platz. Dafür wieder zurück im Einsatz in Schwarz-Gelb: Rawle Alkins und Ethan Happ.
Trotz der Ausfälle ihrer beiden Spielmacher starteten die Basketball Löwen an diesem Sonntag energiegeladen in die Partie und starteten direkt mit einem 2:7-Lauf und zur Führung in die Partie (2‘). Ausschlaggebend für die Braunschweiger in den ersten zehn Minuten: Eine äußerst starke Leistung am Brett (10 Defensivrebounds) und ein heißes Händchen von Draußen (3/4 3P). Zunächst überrumpelt von der Gegenwehr der Gäste und mit deutlich weniger Wurfglück von jenseits des Perimeters sammelten sich die MHP RIESEN nach kurzer Zeit wieder und schafften – besonders dank des Einsatzes von Tremmell Darden (9 Punkte) und Justin Simon (7) in der Zone – in einem Schlagabtausch das Überholmanöver (16:12, 8‘). Jeder Ballbesitz des Spiels blieb hart umkämpft und die Ludwigsburger erarbeiteten sich über wichtige Ballgewinne zunächst eine Minimierung des Rückstands auf die Niedersachsen nach dem ersten Viertel (22:24, 10‘).
Zum Start in den zweiten Spielabschnitt holten sich die Schwaben die Führung zurück (26:24, 12‘), mussten dann aber auf ihren bis dahin besten Schützen Darden verzichten: Der Veteran vermeldete nach einem Einsatz in der Zone Schmerzen in der Wade und kehrte sicherheitshalber für den Rest des Spiels nicht mehr ins Spielgeschehen zurück. Dank weiterhin kämpferischer Leistung am defensiven Brett hielten sich die Basketball Löwen dennoch weiterhin im Spiel (29:29,15‘), woraufhin Headcoach John Patrick die Auszeit nahm. Diese zeigte umgehend Wirkung und dank eines Distanztreffers von Rawle Alkins, dem Dunking von Kapitän Jonas Wohlfarth-Bottermann und 3 Ballgewinnen durch Justin Simon setzten sich die Barockstädter erstmals deutlicher ab. Dennoch hielten sich die Braunschweiger – maßgeblich auch durch 3 starke Blocks und 9 weiterer Defensivrebounds – im Spiel, konnten die 8 Punkte-Führung der Gelb-Schwarzen zur Pause allerdings auch aufgrund von 14 Turnovers nicht verhindern (40:32, 20‘).
Die Barockstädter knüpften nach dem Gang in die Kabinen da an, wo sie zuvor aufgehört hatten: Ballbesitze sichern (57:41 FG) und diese lohnend zum Abschluss bringen. Die Distanztreffer wollten nun endlich in Regelmäßigkeit (32 3P%) und ein solcher von Jonah Radebaugh brachte den Schwaben die erste zweistellige und damit höchste Führung der Partie (46:34, 22‘). Punkte garantierte für die Gäste in diesem Abschnitt Martin Peterka, traf 5 Punkte in Folge, insgesamt zu 8 und brachte seine Mannschaft dadurch noch einmal bis auf 4 Zähler heran (50:46, 26‘). Doch auch Jordan Hulls fand nun sein Wurfglück wieder und ein And-One von Alkins sorgten für einen sicheren gelb-schwarzen Zwischenhafen vor dem Schlussabschnitt (62:57, 30‘).
Nach einer wahren Energieleistung von Justin Simon in den ersten drei Vierteln (20 Punkte / 8 Rebounds / 3 Assists / 4 Steals), die er auch im letzten Abschnitt noch einmal optimierte, übernahm Jonah Radebaugh als Mann des letzten Quadranten: Zu seinen ohnehin schon erzielten 8 Punkten gesellten sich weitere 11. Dazu lief der RIESEN-Guard zur Höchstform auf und verzeichnete insgesamt 8 Rebounds, 9 Assists und 3 Steals – wobei er mit ersteren beiden nur um Fingerspitzen ein Triple-Double verpasste. Maßgeblich dank ihm und 6 Rebounds von Ethan Happ (4 Offensivrebounds) dominierten die Gastgeber die Niedersachsen im letzten Spielabschnitt mit 28:15 Punkten und entschieden ein intensives Match am Ende deutlich mit 90:72 für sich.
Mit Justin Simon (22), Jonah Radebaugh (19), Ethan Happ (Double-Double 11 Punkte / 13 Rebounds) und Jordan Hulls (10) punkteten gleich vier RIESEN zweistellig, insgesamt forcierte das Team bei den Gegnern 22 Ballverluste (14 Steals) und griff vor allem in der zweiten Hälfte an den Brettern stark durch (42:38 Rebounds). „Wir haben heute alle Verantwortung übernommen: Yorman, Jonathan und Tekele haben uns heute gefehlt; James Woodard, der aussetzen musste. Wir haben uns in den Gameplan reingearbeitet, den Fokus gefunden und hart gekämpft – wir vor unseren Fans einfach Gebührendes leisten. Unsere Lösung gegen ihre harte Verteidigung wollten wir über viel Ballbewegung generieren, die Schützen finden. Wir haben eine Mannschaft voll davon und glauben an jeden einzelnen unserer Teammates“, erklärt Topscorer Justin Simon die Leistung der RIESEN am Sonntagnachmittag.
Bereits am Mittwoch geht es für die Gelb-Schwarzen in der easyCredit BBL weiter: Im Nachholspiel aus dem Januar stellt sich das Patrick-Team dem SYNTAINICS MBC. Gemäß der neuen Coronalandesverordnung können die MHP RIESEN zu diesem Heimspiel gegen die Wölfe am Mittwoch, 30. März 2022 um 19.00 Uhr erneut bis zu 2.700 Fans in der MHPArena begrüßen. Tickets für die Partie zur Wochenmitte können alle Fans unter riesen-tickets.de oder über die weiteren bekannten Vorverkaufsstellen erwerben.
Für Ludwigsburg spielten:
Justin Simon 22 Punkte (8 Rebounds, 5 Steals) / Jonah Radebaugh 19 (8 Rebounds, 9 Assists, 3 Steals) / Ethan Happ 11 (13 Rebounds, 3 Steals) / Jordan Hulls 10 / Tremmell Darden 9 / Lukas Herzog 6 / Rawle Alkins 6 / Johannes Patrick 3 / Jacob Patrick 2 und Jonas Wohlfarth-Bottermann 2.
Für Braunschweig spielten:
Martin Peterka 17 Punkte (6 Rebounds) / Owen Klassen 15 (5 Rebounds) / Arturs Zagars 11 / Benedikt Turudic 9 / Luc an Slooten 8 (7 Rebounds, 3 Steals) / Ondrej Sehnal 7 / Brandon Tischler 3 (6 Rebounds) / Nicholas Tischler 2 und Sananda Fru.
Jesús Ramirez | Headcoach Basketball Löwen Braunschweig: | „Glückwunsch an Ludwigsburg. Das war ein schweres Spiel für uns und unsere Rotation, was die Charakteristiken beider Teams angeht. Ludwigsburg ist ein Team, das sehr physisch spielt und mit unserer Zusammensetzung ist es schwer dagegenzuhalten. Die Jungs haben gekämpft, sind mit der richtigen Einstellung in dieses Spiel gegangen und haben die Dinge gemacht, die wir für dieses Spiel verlangt haben. Man hat im Vergleich zu letzter Woche auf jeden Fall eine Entwicklung in die richtige Richtung gesehen. Im Verlauf des Spiels haben wir auch Fehler gemacht und uns Ballverluste geleistet, von denen einige von Ludwigsburg forciert wurden, andere allerdings unsere eigene Schuld waren. In der zweiten Hälfte konnten wir das nicht mehr ausgleichen, hatten beim Rebounding Probleme und ihrem Level an Physis nichts mehr entgegenzusetzen. Das macht dann am Ende auch den Unterschied im Punktestand aus. Es ist ein Lernprozess und heute können wir viel Positives mitnehmen. Jedes Spiel hat seine eigene Dynamik und beim heutigen haben wir diese nicht durchschauen können.“ |
John Patrick | Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg: | „Es war ein schwieriges Spiel heute: Braunschweig war von Beginn an aggressiv und hat sehr körperlich gespielt. Mein Kompliment: Sie haben uns ohne Tookie Brown, David Krämer und Robin Amaize heute wirklich das Leben schwer gemacht. Ein Kompliment aber auch an meine Mannschaft, die sich nach dem schwachen Start 18 Offensivrebounds geholt hat. Wir haben trotz unserer Verletzungs- und Krankheitsprobleme auch wieder guten Input von der Bank bekommen - Rawle mit +15 am Ende, zwischendurch mit +18. Ich bin wirklich sehr zufrieden, was unsere Statistik heute angeht. Jonah Radebaugh fast mit dem Triple-Double, Justins getroffene Dreier. Ich bin stolz, dass wir trotz der Krankheiten und der dadurch entstehenden Schwierigkeiten im Training diesen Sieg geholt haben.“ |