Sechs zweistellige Scorer für den nächsten Erfolg

Category News Date 2021-01-23 SYNTAINICS MBC vs. MHP RIESEN Ludwigsburg 80:93

Tremmell Darden liefert in Weißenfels eine exzellente Leistung ab. Der Routinier gibt seinem Team viel Stabilität – und markiert 10 Punkte sowie 6 Rebounds. Foto: Andreas Bez.  

Die MHP RIESEN Ludwigsburg setzen auch am 14. Spieltag ihre Siegesserie fort: Durch den 93:80-Erfolg beim SYNTAINICS MBC holen die Schwaben zwei weitere Zähler und verteidigen die Tabellenführung der easyCredit Basketball Bundesliga. Gleich sechs Akteure kommen auf eine zweistellige Punkteausbeute.

An dessen alter Wirkungsstätte verzichtete Headcoach John Patrick auf Andrew Warren: Der 33-Jährige wurde aufgrund der Geburt seiner Tochter Sienne Naomi Elaine vom Trip nach Weißenfels freigestellt, um bei seiner neugegründeten Familie bleiben zu können. Das Ludwigsburger Aufgebot war demnach mit dem Kader identisch, der in der Vorwoche Bamberg (83:75) besiegt hatte. Die Weißenfelser mussten ihrerseits auf Michael Michalak verzichten. Der polnische Topscorer der Sachsen-Anhalter war aufgrund eines Pferdekusses am Oberschenkel zum Aussetzen gezwungen.

Das US-amerikanisch-polnische Duo sah vom heimischen Sofa respektive von hinter der LED-Bande, dass die Ludwigsburger sich erneut auf den Mann der Vorwoche verlassen konnten: Jordan Hulls netzte den ersten Distanztreffer ein. Dieser sollte über mehrere Minuten der einzige Korberfolg sein. Dennoch mussten die Schwaben nicht abreißen lassen, denn auch die Weißenfelser hatten ihr Wurfglück noch nicht gefunden, sodass sich eine punktarme und ausgeglichene Partie entwickelte – in der Desi Rodriguez gleich vier Punkte auflegte. Trotz der Zähler des 24-Jährigen war der Auftakt in Sachsen-Anhalt nicht zufriedenstellend. Bis auf sechs Zähler mussten die Barockstädter abreißen lassen (15:9, 7. Spielminute). Im Anschluss an eine Auszeit von John Patrick lief es dann zwar leicht besser, doch die Schwaben gingen zu leichtfertig mit dem Ball und ihren Chancen um. Sie erlaubten sich fünf Ballverluste und trafen in den ersten zehn Minuten nur fünf ihrer 16 Wurfversuche (20:14, 10.).

Trotz des Optimierungsbedarfs am offensiven Ende des Parketts standen die MHP RIESEN weiterhin defensiv stark und arbeiteten sich über ebenjene Defensive ins Spiel. Nachdem Jonas Wohlfarth-Bottermann Philipp Hartwich am Brett blockte, legten die Gäste in Person von Barry Brown und Yorman Polas Bartolo sieben Zähler in Serie auf. Besonders Brown war es nun, der immer wieder führ Zählbares sorgte und dabei einen Highlight-Dunk beisteuerte. Die Schwaben drehten auf, glichen aus und setzten sich zum Ende des zweiten Spielabschnittes bis auf zehn Zähler ab (32:42, 19.). Dieser Abstand sollte auch beim Gang in die Kabinen erhalten bleiben: Die Ludwigsburger ließen den SYNTAINICS MBC nicht mehr ins Laufen kommen, stoppten den Start des Versuchs einer Aufholjagd – und gingen mit einem 33-Punkte-Viertel in die Kabinen (37:47, 20.).

Weißenfels drückt vergeblich

Wie schon im zweiten Spielabschnitt sorgten Polas Bartolo aus der Distanz und Wohlfarth-Bottermann unter den Körben für die ersten Ludwigsburger Aktionen der zweiten Halbzeit. Ludwigsburgs Kapitän fand nun auch am offensiven Ende des Parketts statt. Er erweiterte damit das Spiel um eine weitere Facette, musste aufgrund einer Blessur aber in der zweiten Halbzeit kürzertreten. Auf der Suche nach Konstanz waren weiterhin die Weißenfelser: Sie trafen nur vier ihrer bis dahin 16 Distanzwürfe und haderten mehr und mehr mit dem Geschehen, dem die MHP RIESEN ihren Stempel aufdrückten. Angeführt von Quinton Hooker warfen sich die Hausherren wieder in Schlagdistanz. Der Guard markierte zwei Treffer von jenseits der 6,75-Meter-Linie und führte seine Farben bis auf 9 Punkte heran (49:58, 26.). Doch die Ludwigsburger Tabellenführer blieben in ihrem Rhythmus: Polas Bartolo und Brown sorgten einmal mehr für Zählbares und stabilisierten die Schwaben wieder auf sehr hohem Niveau.

Trotz der 18-Punkte-Führung war die Partie vor dem Schlussabschnitt noch nicht entschieden: Weißenfels gab noch einmal alles, zog durch Hooker und Roko Rogic mehrfach erfolgreich zum Korb und hängte den MHP RIESEN einige Foulspiele an. Doch auch für diese Aufgabe zeigten sich die Schwaben gewappnet. Sie setzten sich zwar nicht mehr ab, wussten aber die Aufholjagd der Hausherren erfolgreich zu stoppen. Sie blieben konstant und stets Herr der Lage – und entschieden schlussendlich im Stile einer Spitzenmannschaft die Partie für sich.

Durch den 93:80-Erfolg bleibt Ludwigsburg weiterhin an der Tabellenspitze der easyCredit Basketball Bundesliga und empfängt auf dieser Position stehend am kommenden Samstag die JobStairs GIESSEN 46ers.

Stats

Für Weißenfels spielten: Roko Rogic 21 Punkte / 5 Rebounds, Quinton Hooker 20, Shavon Coleman 11, David Brembly 7, Kyndahl Hill 6, Aleksandar Marelja 6, Sergio Kerusch 4, Benedikt Turudic 3, Philipp Hartwich 2 und Marko Krstanovic.

Für Ludwigsburgspielten: Barry Brown 21 Punkte, Jaleen Smith 19 / 5 Assists, Yorman Polas Bartolo 14 / 6 Rebounds, Desi Rodriguez 14 / 6 Rebounds, Jordan Hulls 13 / 5 Assists, Tremmell Darden 10 / 6 Rebounds, Jonas Wohlfarth-Bottermann 2, Lukas Herzog, Jonah Radebaugh, Jacob Patrick und Johannes Patrick.

Statements

John Patrick | Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg
"Es war ein hartes und umkämpftes Spiel. Der SYNTAINICS MBC hat den besseren Anfang erwischt. Wir hatten eine gute Dreierquote und haben viele Turnovers forciert. Ich bin stolz, dass wir trotz der Blessuren von Jonas [Wohlfarth-Bottermann] und Barry [Brown] diesen Sieg nach Hause bringen konnten."
Silvano Poropat | Headcoach SYNTAINICS MBC
"Es war ein verdienter Sieg für Ludwigsburg. Wir hatten gehofft, dass wir besser mithalten können. Das ist uns im ersten Viertel auch gut gelungen. Ab dem zweiten Viertel hat Ludwigsburg übernommen und wir haben viele Fehler in der Verteidigung gemacht. Ludwigsburg hat das ausgenutzt und danach verwaltet. In der zweiten Halbzeit haben wir etwas probiert. Im letzten Viertel haben wir auch offensiv einige gute Sachen gemacht, aber wir konnten Ludwigsburg am Ende nicht stoppen. Die individuelle Qualität von Spielern wie [Barry] Brown war ein bisschen zu viel für uns."