Die Enttäuschung, ob der verpassten (Sieg-)Chance, überwiegt: Jonathan Bähre und Co. unterliegen Bonn. Foto: Eibner / Sascha Walther.
Der 4. Spieltag in der easyCredit Basketball Bundesliga endet für die MHP RIESEN Ludwigsburg mit einer Niederlage. Die Schwaben starten schwach (11:22) ins Spiel und können sich vom Auftakt-Malus nicht mehr befreien. Schlussendlich unterliegen die Gelb-Schwarzen den Telekom Baskets Bonn 86:91.
Mit der identischen Startformation der Vorwochen und einem identischen Frühstarter, namentlich Jonathan Bähre, gingen die MHP RIESEN Ludwigsburg ins zweite Aufeinandertreffen mit Bonn. Dennoch lief’s keinesfalls rund, sondern sehr verkrampft zu Beginn der Partie. Bähre traf seinen ersten Wurf, ansonsten gelang wenig bis nichts – Ludwigsburg geriet zunehmend in Rückstand und durchlebte ein denkbar schlechtes Auftaktviertel (3:14, 5. Spielminute /11:22, 10.).
Während auch zu Beginn des zweiten Spielabschnitts wenig zusammenlief, waren es die Einzelaktionen, die nun für eine situativ ausgeglichene Partie sorgten und die Schwaben zurückbrachten. Jayvon Graves, Deion Hammond und Desure Buie kamen zu Punkten. Im Anschluss sorgten fünf Punkte von Eddy Edigin, unterbrochen von Silas Melson, für einen weiteren Grund für sehr viel besser gestimmte Gemüter (26:32, 15.). Der RIESEN-Lauf sollte jedoch nur von kurzer Dauer sein – die Telekom Baskets fanden wieder in die Spur. Sie führten ihre Offensivsysteme fehlerfreier und konsequenter aus, ließen den Ball laufen und sezierten die gelb-schwarze Formation. Folgerichtig war der 37:45-Zwischenstand beim Gang in die Kabinen.
Direkt nach dem Seitenwechsel waren es wieder einmal Graves und Bähre, letzterer mit einem Dreipunkt-Wurf der zuerst auf den Ring tippte und dann doch noch durch die Reuse fiel, die das Heft des Handelns ergriffen und so für die beste Phase des Spiels sorgten. Denn es folgten ein (weiterer) Grave Dreier, sowie zwei weitere Distanztreffer von Desure Buie, der in dieser Phase ein exzellente Mixtur aus Spielgestaltung und eigener Kreation fand (48:49). Gänzlich anders als in allen anderen Sequenzen war die Mitte des Viertels von einem offensiv offenen Visier geprägt – was die große Fan-Mehrheit hörbar begeisterte. Zum schwäbischen Leideswesen bestraften Sam Griesel und Brian Fobbs die Verbesserungspotentiale in der Ludwigsburger Defensive, kamen mehrfach zum Korberfolg und die Telekom Baskets in den Aufwind (63:75, 30.).
Ebenjener Aufwärtstrend wurde von den Hausherren alsbald wieder gestoppt, doch obwohl Yorman Polas Bartolo, Jayvon Graves und Co. mit dem Mute der Verzweiflung zu Werke gingen und in der Verteidigung nun minutenlang gut standen, konnten sie den sprichwörtlichen Bock nicht umstoßen. Viel fehlte nicht, in vielen Situation aber die letzten Prozente. Gleich zweifach gab’s in den Schlusssekunden die Chance auf den entscheidenden Ballbesitz bei -3, gleich doppelt waren die Bonner, in Person von Ike Udanoh und Christian Sengfelder, fokussierter und präsenter – und dadurch schlussendlich siegreich.
Durch die 86:91-Niederlage gegen die Telekom Baskets Bonn stehen die Ludwigsburger in der easyCredit BBL nun bei einer 1:2-Bilanz. Die nächste Herausforderung steigt derweil nicht auf nationalem, sondern auf internationalem Parkett – am Dienstagabend gastiert der polnische Meister aus Stettin in der MHPArena. Tip-Off ist um 20:00 Uhr.
Für Ludwigsburg spielten: Desure Buie 16 Punkte / 8 Assists, Deion Hammond 17, Jayvon Graves 14, Elijah Childs 12, Jaren Lewis 8, Eddy Edigin 8 / 5 Rebounds, Jonathan Bähre 6, Yorman Polas Bartolo 3, Silas Melson 2 und Jacob Patrick.
Für Bonn spielten: Harald Frey 24 Punkte, Brian Fobbs 16, Till Pape 11 / 7 Rebounds, Noah Kirkwood 11, Glynn Watson Jr. 7, Savion Flagg 6, Sam Griesel 6, Christian Sengfelder 4, Benedikt Turudic 4 und Ike Udanoh 2.
Roel Moors | Headcoach Telekom Baskets Bonn | "Es ist immer sehr schwierig hier zu gewinnen, wir haben das zweimal in sieben Tagen gemacht. Im letzten Spiel hat Ludwigsburg die meiste Zeit die Kontrolle gehabt, heute war das anders – wir haben die Partie die meiste Zeit kontrolliert. Sie [die MHP RIESEN] haben dann ihren Run gestartet, was zu erwarten war. Mit Aggressivität und zweiten Chancen haben sie gepunktet. Stolz bin ich, dass meine Spieler ruhig geblieben sind und Lösungen gefunden haben, um diesen Sieg zu holen." |
Josh King | Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg | "Glückwunsch an Bonn! Offensichtlich haben sie den Sieg verdient. Wir haben das Spiel heute im ersten Viertel verloren. Warum auch immer, dass habe ich den Jungs auch gerade gesagt, sind wir schlecht ins Spiel gekommen. Danach haben wir uns im gesamten Spiel in einer fortwährenden Aufholjagd befunden. Im dritten und vierten Viertel waren wir besser, haben den Sieg aber nicht hart genug gewollt, nicht die freien Bälle erkämpft, nicht den Rebound geholt – Sachen, die wir jeden Tag predigen. Wir müssen in diesen Belangen im Laufe der Zeit besser werden – und das werden wir auch." |