#ungehindertRIESIG – Yannis Fischer

Category News, Teamplay Date 2022-12-06

Unsere Contentreihe wird mit einem tollen Sportler und Bronzemedaillengewinner Yannis Fischer fortgesetzt, der uns mit seiner sympathischen, offenen und aufgeweckten Art gezeigt hat, dass die Körpergröße kein Hindernis sein muss. Dies wurde auch im gemeinsamen Bild und in seinem Umgang mit unserem aktuell größten Kaderspieler Jonathan Bähre deutlich. Egal ob 1,30 oder 2,08 Meter – Egal ob ein, zwei oder drei Basketbälle Unterschied – beide sind außergewöhnliche Sportler, Sympathieträger und tolle Persönlichkeiten. Was kümmern uns 78cm? Den Beitrag findet ihr, wie immer, auch auf unseren Social Media Kanälen.

Interview: Yannis Fischer

RIESEN: 6. Platz bei den Paralympics 2021 in Tokio, 3. Platz bei der EM 2021 – der nächste logische Schritt wäre die Gold Medaille, oder? Ernsthaft, was sind deine sowohl sportlichen, aber auch privaten bzw. über den Sport hinausgehenden Ziele perspektivisch gesehen?

Yannis: Natürlich ist mein größtes Ziel eine Medaille in Paris 2024 bei den Paralympischen Spielen zu gewinnen und dafür werde ich alles tun, damit dieser Traum wahr wird. Abseits des Sports will ich mein Informatikstudium, dass ich dieses Jahr begonnen habe, erfolgreich absolvieren.

RIESEN: Du bist Kugelstoßer und trittst in der F40 Kategorie an. Hierbei dürfen maximal die Körpergröße 1,30 m betragen und die Armlänge 59 Zentimeter. Ihr stoßt eine 4 kg schwere Kugel anstatt der „normalen“ mit 7 kg. Denkst du durch eine entsprechende Relationsumrechnung wäre eine Fusion in einen Regelwettbewerb möglich bzw. überhaupt sinnvoll?

Yannis: Möglich wäre es theoretisch schon, aber sinnvoll wäre es nicht. Denn Kleinwüchsige haben im Vergleich zu Normalwüchsigen einen komplett anderen Hebel. Somit ist die Umrechnung schwierig und wäre zu ungenau.

RIESEN: Du bist in der Nationalmannschaft, im Paralympischen Kader, trainierst mit Niko Kappel gemeinsam mit dem vielleicht bekanntesten Sportler der Sportart und hast den deutschen Hallenrekord deiner Klasse inne. Unabhängig, ob es sich um einen olympischen, oder paralympischen Athleten handelt, macht solch ein Erfolg einen oft gleichzeitig auch zum Vorbild. Bist du dir dessen bewusst und was wäre dir persönlich wichtig in deiner Vorbildrolle zu vermitteln?

Yannis: Ja, also ich glaube mit dem Erfolg wächst auch die Vorbildfunktion immer mehr. Deshalb denke ich, spielt das schon eine Rolle. Wichtig in meiner Vorbildrolle wäre mir den Leuten zu zeigen, was trotz Handicap alles möglich ist.

RIESEN: Es gibt wohl kein besseres Medium, um verschiedene Gesellschaftsschichten miteinander zu vereinen als den Sport. Würdest du dem zustimmen und wenn ja, was kann die Gesellschaft in Puncto Integration speziell von Menschen mit Behinderung lernen?

Yannis: Dass man Dinge einfach ausprobiert und nicht schon im Vorhinein sagt, dass man etwas aus irgendeinem Grund nicht kann.

RIESEN: Nehmen wir an du hast die Möglichkeit in einem Spot zur Primetime im Fernsehen eine Botschaft oder völlig egal was, an alle Zuschauer zu richten. Was würdest du gerne sagen?

Yannis: Es ist egal wie dick, wie dünn, wie groß, wie klein… du bist. Wenn du was willst, kannst du es auch schaffen. Du musst nur anfangen es zu tun.

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