Beide Mannschaften setzten an diesem Nachmittag ein deutliches Zeichen der Solidarität mit der Ukraine: STOP WAR! Foto: Manfred Schepp.
Eine lange ausgeglichene und umkämpfte Partie gegen die JobStairs GIESSEN 46ers entscheiden die MHP RIESEN am Ende deutlich mit 59:76 für sich. Topscorer der Partie wird Justin Simon mit 20 Punkten und 5 Rebounds. Dabei war das Ergebnis am Sonntag nur nebensächlich: Beide Mannschaften wollten an diesem Nachmittag nicht nur sportlich ein Zeichen setzen, sondern eines der Solidarität mit der Ukraine. Während die MHP RIESEN im gelben Heimtrikot aufliefen, tauschten die Hessen ihr sonst rotes gegen ein blaues Dress und sandten damit eine klare Botschaft: STOP WAR!
Noch vor Beginn der Partie, als beide Mannschaften zum Warm-Up in der Sporthalle Gießen-Ost eintrafen, fanden sich sowohl die JobStairs GIESSEN 46ers als auch die MHP RIESEN Ludwigsburg gemeinsam am Mittelkreis ein, um ein Gruppenfoto aufzunehmen. In Absprache mit der easyCredit Basketball Bundesliga hatten die Gießener im Vorfeld aus aktuellem Anlass einen einmaligen Trikotwechsel angefragt, um als Pendant zu den gelben RIESEN an diesem Sonntag in Blau aufzulaufen. Gemeinsam hatten es sich beide Clubs dabei zum Ziel gesetzt, auf die Situation in der Ukraine weiterhin aufmerksam zu machen und ein Zeichen der Solidarität zu setzen: ‚STOP WAR!‘ war die Botschaft, die auch während des Spiels immer wieder auf den LED-Banden zu lesen war. Die MHP RIESEN wiesen aufgrund der gesteigerten Aufmerksamkeita in den sozialen Medien am Spieltag auf ihren Kanälen während der Partie gezielt auf Ressourcen und Hilfsaktionen zur Unterstützung von Geflüchteten und Betroffenen hin. Die blauen Trikots der GIESSEN 46ers werden nach dem Spiel von den jeweiligen Spielern unterschrieben und in der kommenden Woche zur Auktion im 46ers-Fanshop online gestellt. Der Erlös geht dabei an ein Charity-Projekt zu Gunsten Geflüchteter.
Bei der Rückkehr auf easyCredit Basketball Bundesliga Parkett am 23. Spieltag mussten die MHP RIESEN am Sonntagnachmittag auf insgesamt drei Akteure verzichten: Jacob Patrick (Gehirnerschütterung) und Jordan Hulls (Wade) setzten weiterhin hin, wie auch Johannes Patrick, der bei routinemäßigen Abstrichen Anfang der Woche positiv auf das Coronavirus getestet worden war und sich dementsprechend vom Team isoliert hat. Aufgrund der dadurch entstandenen Kadersituation entschied sich Headcoach John Patrick für ein kleines Lineup gegen die Hessen und Ethan Happ setzte als 7. Importspieler aus.
ℹ️🇺🇦 | ▶️ https://t.co/QPqErY9JdY pic.twitter.com/htW862Fj1Y
— MHP RIESEN Ludwigsburg (@MHP_RIESEN) March 6, 2022
Der erste Ballbesitz mitsamt den ersten Punkten gehörte am Sonntag den Gastgebern, die äußerst aufmerksam in die Partie starteten. Nach zwei Steals und einem 4:0-Auftakt zugunsten der 46ers reagierte Headcoach Patrick direkt mit der ersten Auszeit. Trotzdem hatten die MHP RIESEN weiterhin sichtlich Schwierigkeiten ins Spiel zu finden und die Mittelhessen gingen mit 7 Punkten in Führung (5‘). Ex-Gießener Rawle Alkins war es dann, der die Gelb-Schwarzen mit den ersten Punkten befreite, bevor auch Jonathan Bähre zum Anschluss traf (8:4, 6‘). Dennoch gestaltete sich das Viertel aus gelb-schwarzer Sicht weiter holprig: 5 Turnovers waren für die Barockstädter zu viele, keiner von 8 Distanzwürfen fand in den ersten 10 Minuten sein Ziel und RIESEN gerieten zunächst in Rückstand (18:12, 10‘).
Justin Simon lieferte per Dunk die ersten gelb-schwarzen Punkte zum Auftakt in den zweiten Spielabschnitt (19:14, 11‘) und schaltete damit in den Turbomodus. Stück für Stück kämpften sich die Barockstädter dank ihm immer weiter an die Gastgeber heran. Tremmell Darden traf dann endlich zum Ausgleich im Spiel und dem Dreier im Anschluss zur ersten Führung für die Schwaben (24:27, 15‘). Gemeinsam mit Simon (15 Punkte in Q2) erzielte er in diesem Viertel 22 von 29 Punkten und sorgte damit für eine zweistellige Führung zur Halbzeit (30:41, 20‘). Während die Gastgeber im ersten Viertel noch hochkonzentriert wirkten, forcierten die Gelb-Schwarzen im zweiten Spielabschnitt insgesamt 9 Turnovers bei den 46ers. Die Mannschaft, vor allem aber die Unterstützung von der Bank, sorgten für die Übernahme des Spielgeschehens.
Wie erwartet waren die Gießener allerdings nicht bereit den MHP RIESEN kampflos ihr Wohnzimmer zu überlassen und starteten mit einem 5:0-Lauf aus dem Gang in die Kabinen. Sie kämpften sich damit auf einen kleineren einstelligen Rückstand zurück ins Spiel (35:41, 24‘), zwischenzeitlich sogar bis auf 3 Zähler heran. Doch vor allem Jonathan Bähre war damit an dieser Stelle nicht einverstanden und netzte zum Viertelende zwei Dreier in Folge ein (43:52, 27‘). Dank guter Ballbewegung sahen sich die Gelb-Schwarzen dann vor dem Schlussviertel mit dem Momentum auf ihrer Seite (46:55, 30‘).
Justin Simon und vor allem Rawle Alkins (6/6 2P) rotierten auch im 4. Viertel weiter unbeeindruckt über das Spielfeld, Yorman Polas Bartolo fand sich erwartungsgemäß in der Rolle des Verteidigungsministers, doch auch die Gegenwehr der 46ers hatte nun deutlich nachgelassen. Die Mannschaft von Headcoach Pete Strobl erzielte im Schlussabschnitt lediglich 13 Punkte, ließ dafür noch einmal 21 RIESEN-Punkte zu und musste sich so am Ende doch deutlich mit 59:76 gegen die Gäste geschlagen geben.
Justin Simon – am Ende 20 Punkte, 5 Rebounds, 3 Assists, 2 Steals und 1 Block auf dem Konto – fasst die Partie bei MagentaSport zusammen: „Wir wussten, dass es ein hartes Spiel wird. Sie sind aggressiv rausgekommen, waren hungrig auf den Sieg. Nach unserem langsamen Start haben wir aber unseren Rhythmus gefunden, uns zusammengerafft und dem nicht lange nachgetrauert.“
Für die MHP RIESEN geht es am kommenden Mittwoch, 9 März 2022, in Dijon weiter: Dort treffen die Schwaben im Rückspiel aus den Kontrahenten aus der Basketball Champions League Top 16.
Gemäß der neuen Coronalandesverordnung können die MHP RIESEN zum kommenden Heimspiel gegen Brose Bamberg wieder bis zu 2.700 Fans in der MHPArena begrüßen. Tickets für die Partie am kommenden Samstag, 12. März 2022 um 20.30 Uhr können alle Fans unter riesen-tickets.de oder über die weiteren bekannten Vorverkaufsstellen erwerben.
Für Ludwigsburg spielten:
Justin Simon 20 Punkte (5 Rebounds) / Rawle Alkins 16 (5 Rebounds) / Jonathan Bähre 10 / Jonah Radebaugh 9 / Yorman Polas Bartolo 8 / Tremmell Darden 7 (5 Rebounds) / James Woodard 4 / Tekele Cotton 2 / Lukas Herzog und Jonas Wohlfarth-Bottermann.
Für Gießen spielten:
T.J. Williams 13 (5 Rebounds) / Kendale McCullum (5 Rebounds) / Jalon Miller 9 (8 Rebounds) / Martins Laksa 7 / Phillip Fayne 6 / Florian Koch 5 / Maximilian Begue 3 / Nuni Omot 2 und Tim Uhlemann 2.
Pete Strobl | Headcoach JobStairs Gießen 46ers: | „Erst einmal Gratulation an John Patrick und seine sehr gute Mannschaft. Wir haben gut angefangen und haben daran auch nach der Halbzeit angeknüpft. Der Bruch kam dann, als Jonathan Bähre zwei Dreier in Folge und Jonah Radebaugh auch noch einen getroffen haben. Diese Phase war für uns sehr schmerzhaft. Ich muss aber sagen: Wir haben 17 Freiwürfe verworfen und am Ende mit 17 Punkten verloren. Wir trainieren viel, aber irgendwann müssen die Jungs voll konzentriert auf dem Feld stehen mit der richtigen Mentalität und Stärke. Einfach Würfe müssen sie treffen. Das ist natürlich so sehr enttäuschend. Wir haben taktisch viele Dinge gut gemacht, besonders gegen ihren Druck. Aber wir haben auch gemerkt, dass sie sich viel auf Kendale konzentriert haben. Das hat uns sehr weh getan. Die 17 Freiwürfe sind an der Stelle ein Geschenk, dass wir ihnen gemacht haben. Das ist sehr frustrierend!“ |
John Patrick | Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg: | „Wir sind nicht gut ins Spiel gestartet, sie waren gut auf uns vorbereitet und haben Steals bekommen. Wir hatten riesige Probleme am Anfang. Als wir gewechselt haben und die Spieler von der Bank geholt haben lief es besser. Besonders Rawle war – natürlich, gegen sein Ex-Team – besonders motiviert. Aber auch Jonathan Bähre hat gute Impulse gebracht und Vollfeld verteidigt. Ich war trotzdem nicht zufrieden, wie wir das Spiel begonnen haben.“ |