Zielwasser fehlt bei 87:80-Niederlage in Göttingen

Category News Date 2023-04-15 BG Göttingen vs. MHP RIESEN Ludwigsburg 87:80
Foto: Eibner-Pressefoto / Roland Sippel

Das Play-off-Heimrecht ist für die MHP RIESEN Ludwigsburg nach der 87:80 Niederlage in Göttingen wohl nur noch schwer zu erreichen. Besonders ärgerlich ist dabei die Tatsache, dass die RIESEN in vielen Belangen überlegen waren und sich eine Vielzahl an Würfen erspielten, diese jedoch leider nicht gut verwerten konnten. Die Göttingern nehmen damit einen Big-Point in Richtung Postseason mit.

Shonn Miller musste die Partie gegen die BG Göttingen von der Seitenlinie aus verfolgen, denn er wurde als siebter US-Amerikaner deklariert. Das Spiel begann zunächst mit einer kleinen Verzögerung und musst auch direkt nach einer Minute nochmals unterbrochen werden, da die Göttinger mit einem partiellen Stromausfall in der Arena zu kämpfen hatten. Im Spiel selbst lief es für die Hausherren jedoch besser, denn bis zur Unterbrechung waren sie bereits 5:2 vorne. Jhonathan Dunn glich nach drei Minuten mit einem einhändigen Dreier And-One aus (8:8). Im Anschluss entbrannte ein sehr physisches, jedoch stets faires Spiel, in welchem hart um jeden Ballbesitz gekämpft wurde. Die RIESEN feuerten wie gewohnt häufig aus der Distanz und waren zunächst relativ erfolgreich, bevor gegen Viertelende sechs nacheinander nicht fallen wollten und sich die Göttinger deshalb eine 28:19-Führung erspielten.

Der Beginn des zweiten Viertels bot viel Stückwerk und die Schiedsrichter hatten mit vielen kleinen Fouls alle Hände voll zu tun. Mit den vielen Unterbrechungen kam kaum Spielfluss auf und dazu passend auch wenige Punkte. Nach 15 Spielminuten waren die Göttinger zehn Zähler in Führung (33:23), während die RIESEN weiterhin mit ihrer schlechten Ausbeute kämpften (FG-Quote 25 %). Die Göttinger ließen sich in der Folge jedoch davon anstecken und verloren selbst das nötige Glück, insbesondere aus der Distanz. So bot sich nur den Liebhabern von defensivstarkem Basketball ein gutes Spiel, denn in der Offensive war es im zweiten Viertel auf beiden Seiten allerhöchstens magere Kost. Der letzte Angriff im Viertel blieb den Ludwigsburgern vorbehalten, die zur Halbzeit auf sieben Punkte verkürzen konnten (40:33). Bis dahin standen sich Field-Goal-Quoten von 25,6 % (Ludwigsburg) und 41,2 % (Göttingen) gegenüber.

Nach dem Seitenwechsel spielten sich die Göttinger zwei Mal schön durch die Ludwigsburger Defensive, bevor die RIESEN ihre Lücken hinten stopfen konnten und auch in der Offensive einen besseren Groove fanden. Am Brett staubte man sich vorne viele Bälle ab und kreierte so zweite Chancen, was in einem 9:0-Run resultierte, der die Ludwigsburger auf zwei Punkte heran brachte (48:46, 26‘). Für die Hausherren hörten die schlechten Nachrichten damit aber nicht auf, denn ihr Topscorer Mark Smith humpelte verletzt vom Feld und kam erst zwei Minuten vor Ende des Viertels wieder zurück. Der in Göttingen geborene Jacob Patrick brachte die Barockstädter in Minute 27 per sehenswertem Dreier wieder in Führung, bevor auch die Hausherren wieder aufwachten und sich das Spiel ausgeglichen gestaltete. Rückkehrer Smith verwandelte kurz vor Ende des Viertels drei Freiwürfe zur 60:57-Führung.

Der Schlussabschnitt begann wieder mit viel Kampf und einem technischen Foul gegen den bis hierhin besten Ludwigsburger Sam Waardenburg. Damit und durch Dreier von Harald Frey und Mark Smith, zogen die Göttinger wieder auf 11 Punkte davon (72:61, 33‘). Auch Eddy Edigin beschwerte sich im Anschluss zu laut bei den Unparteiischen und musste nicht nur ein technisches Foul gegen sich hinnehmen, sondern auch vom Parkett, da es sein fünftes persönliches Vergehen war. Fünf Minuten vor Spielende klauten sich die Ludwigsburger in Person von Prentiss Hubb bereits den elften Ball und ein anschließender Dreier von Jacob Patrick brachte die RIESEN wieder auf drei Punkte heran (75:72). Ein wunderschön herausgespielter Distanzwurf von Tommy Kuhse verkürzte den Rückstand sogar auf zwei Punkte, allerdings hatten die Göttinger immer die passende Antwort parat, meist in Person von Mark Smith, der heute etwa bei den Freiwürfen perfekt blieb (11/11). Den Ludwigsburgern lief so die Zeit davon und die Hausherren brachten den Vorsprung souverän über die Bühne. Am Ende gewannen die Niedersachsen mit 87:80. Die RIESEN hatten deutlich mehr Abschlüsse (+23), deutlich mehr Offensivrebounds (+12) und deutlich weniger Ballverluste (-7), jedoch war die Wurfquote von 36,3 % eine zu große Hypothek in der heutigen Partie.

Das nächste Spiel

Für die RIESEN geht es exakt eine Woche später weiter, wenn am Samstag, 22.04.23, die Würzburg Baskets zu Gast in der MHPArena sein werden. Beginn der Partie ist um 20:30 Uhr.

Statistiken

Viertelergebnisse: (1) 28:19       (2) 12:14             (3) 20:24             (4) 27:23

BG GöttingenMHP RIESEN Ludwigsburg
Rebounds3941
Assists914
Turnover1710
Wurfquoten
Field Goals50,9 % (29/57)36,3 % (29/80)
Dreier30,0 % (6/20)21,6 % (8/37)
Freiwürfe88,5 % (23/26)77,8 % (14/18)

 

MHP RIESEN Ludwigsburg

#LudwigsburgPunkteReboundsAssistsStealsBlocksTurnoverEFFMinuten
1Bähre010000-510:43
2Ja. Patrick13302001216:27
3Hubb932202923:39
6Jo. Patrick000000001:48
10Kuhse7511001015:29
12Dunn10530011113:56
13Polas Bartolo622201827:14
21HartmannDNP
23Johnson042101107:49
27Edigin1040202814:15
29Cherry613101022:49
93Waardenburg19510021926:24

 

BG Göttingen

#GöttingenPunkteReboundsAssistsStealsBlocksTurnoverEFFMinuten
0Hammonds12310101516:00
2Edwards14311021016:52
3Frey1132004831:40
7BoakyeDNP
13Smith25710052632:51
14AniDNP
17Mönninghoff010100213:50
18Kamp432011416:06
19Pape11820431933:31
20Bess1070102839:10
32GiotisDNP
33BesselinkDNP

 

Statements

Josh King (Headcoach MHP RIESEN Ludwigsburg)
„Das war ein hart erkämpfter Sieg von Göttingen. Es war ein ziemlich ausgeglichenes Spiel. Zwei Teams, die es auf dem Parkett austragen, hin und her. Im vierten Viertel hatten sie ein paar mehr erfolgreiche Spielzüge als wir – das ist im Prinzip die Geschichte des Spiels. Sie sind ein wirklich gutes Team. Wir hatten nicht wirklich eine Antwort auf Mark Smith. Er ist ein sehr guter Spieler, einer der besten der Liga und auch eine der Überraschungen der Liga. Ein Team muss gewinnen, eins verlieren – Göttingen war heute das bessere Team.“
Roel Moors (Headcoach BG Göttingen)
„Es war ein schwieriges Spiel für uns. Wenn man sich nur die Statistik anschaut, kann man eigentlich nicht glauben, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Aber wir haben doch einen Weg gefunden, trotz unglaublich vieler Ballverluste und obwohl Ludwigsburg 20 Offensiv-Rebounds hatte und 23-mal mehr auf den Korb geworfen hat. Es war sehr physisch heute. Es lag ganz viel Druck auf Harald Frey, aber am Ende haben wir als Kollektiv einen Weg gefunden. Wir haben lange Zeit gut verteidigt und einzelne Schlüsselspieler von Ludwigsburg sehr gut eingeschränkt. Das war der Schlüssel.“
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